Trauer: An neu eingerichtetem Runden Tisch haben Gefühle und Tränen Platz

Pfalzgrafenweiler. Um Trauernde zu unterstützen, haben sich verschiedene Institutionen zusammengeschlossen und den "Runden Tisch Trauer" angeboten. Zehn betroffene Personen – sechs Erwachsene und vier Kinder – nahmen an dieser eintägigen Veranstaltung teil, die erstmals im evangelischen Gemeindehaus in Pfalzgrafenweiler stattfand.

Mit am Tisch saßen der Ambulante Hospizdienst, die psychologische Beratungsstelle, die katholische Erwachsenenbildung, der Kinder- und Jugendhospiz, das Palliativ-Care-Team sowie der Gesprächskreis für Menschen in Trauer von der evangelischen Kirchengemeinde Freudenstadt und der Trauergruppe Loßburg. Getrauert wurde um den Ehemann oder die Ehefrau, um die Eltern oder den Großvater. Gefühle und Tränen hatten Platz, Diskretion und Verschwiegenheit gehörten zu den Grundregeln am "Runden Tisch Trauer".

"Jeder trauert anders": Mit diesem ersten Impuls regte Sabine Bauendahl-Göpfert vom Ambulanten Hospizdienst Horb die Teilnehmer an, über ihre Gefühle zu sprechen. Sicher sei, dass Trauer Körper, Seele und Geist stark beeinflusse. Schlaflosigkeit und Appetitlosigkeit gehörten ebenso dazu wie depressive Phasen, Schuldgefühle und Selbstkritik, Wut und Selbstmitleid: Das Leben gerate aus den Fugen. Dabei seien viele Betroffene meist sich selbst überlassen, isoliert und einsam. Freunde gingen dem Trauernden oft aus dem Weg, Gründe seien Unsicherheit und weil viele nicht wüssten, wie sie sich verhalten sollen. Für die Trauernden bedeute das einen zusätzlichen Verlust, so Bauendahl-Göpfert.

Zweites Treffen soll im Herbst stattfinden

Um diese Krisensituation durchzustehen und sich davon zu erholen, richtete Brigitte Anheimer von der psychologischen Beratungsstelle Horb gemeinsam mit den Teilnehmern den Blick auf die Ressourcen der Trauernden, auf ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten. Für mit betroffene Kinder bestand während der Gespräche ein Betreuungsangebot. Mit Sonja Müller, ausgebildete Trauerbegleiterin, wurde währenddessen gemalt, gespielt und gebastelt. Das Mittagessen wurde gemeinsam eingenommen. Jeder Teilnehmer zündete eine Kerze an – zum Gedenken an den Verstorbenen.

Nach der erfolgreichen Veranstaltung soll im Herbst ein zweites Treffen stattfinden. Eingeladen sind Trauernde ab 18 Jahren, die einen nahestehenden Menschen verloren haben. Die Termine werden in der Presse angekündigt und im Internet unter www.ambulante-hospizdienste.de unter Aktuelles bekannt gegeben.