Naturschutz: Pfalzgrafenweiler tritt Landschaftserhaltungsverband Freudenstadt bei

Pfalzgrafenweiler. Rückwirkend zum 1. Januar hat der Gemeinderat Pfalzgrafenweiler den Beitritt der Gemeinde zum Landschaftserhaltungsverband Landkreis Freudenstadt (LEV), einem gemeinnützigen Verein, einstimmig beschlossen. Information und Beratung, Organisation von Fachveranstaltungen, Unterstützung ehrenamtlich Aktiver und Förderung ökologischen Bewusstseins in der Bevölkerung sind im jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von 800 Euro enthalten.

Bereits im Juli 2013 sei der LEV gegründet worden, erinnerte Bürgermeister Dieter Bischoff in der jüngsten Gemeinderatssitzung, zu der auch LEV-Geschäftsführer Peter Heffner eingeladen war, um die Hauptaufgaben des Vereins zu erläutern. Angesichts der Tatsache, dass nach dem kürzlich vollzogenen Beitritt von Empfingen und Alpirsbach lediglich Pfalzgrafenweiler als weißer Fleck auf der Karte des Landkreises ersichtlich war, kam in der Ratsrunde etwas frotzelnd die Frage auf, ob man so etwas wie ein gallisches Dorf sei, was Heiterkeit auslöste.

Der LEV habe bereits viele Maßnahmen ergriffen, sagte Bischoff. Auch in Pfalzgrafenweiler seien Landwirte und Privatleute beraten worden. Es hätten mehrere Informationsveranstaltungen für Landwirte stattgefunden. Dabei seien Probleme wie die Offenhaltung von Landschaftsschutzgebieten und die Bedeutung des Erhalts von "Naturperlen, von denen es viele in Pfalzgrafenweiler gibt", so Bischoff, diskutiert worden.

Schwerpunkte des LEV sind laut Peter Heffner die Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Der Verein verstehe sich als Dienstleister, der seine Mitglieder – Gemeinden des Landkreises, private Grundstückseigentümer, Landwirte und Vereine – beratend unterstützen möchte. Die Offen- und Erhaltung von Kulturlandschaften, Biotopen, ökologisch wertvollen Flächen und reizvollen Landschaftsbildern wie dem Zinsbachtal sowie die Organisation von Infoveranstaltungen und Pflegemaßnahmen in Schutzgebieten gehöre zu den Aufgaben des LEV. Heffner verwies auf das im vergangenen Jahr in Schopfloch begonnene Heckenpflege-Projekt, dessen Ziel es sei, ungepflegte Hecken naturschutzfachlich zu optimieren – bis hin zur energetischen Verwertung des Schnittguts. Der LEV werde dann aktiv, wenn ein Schutzgebiet als "Hintergrundkulisse" vorhanden sei, damit auch eine Förderung beantragt werden könne, sagte Heffner.

In der seit Jahren aufstrebenden, pulsierenden Gemeinde sei es wichtig, die Landschaft für kommende Generationen zu erhalten, stellte Gemeinderat Adolf Gärtner (FWV) fest. Ob der LEV auch personelle Unterstützung bieten könne, wollte Peter Dieterle (FWV) wissen. "Manpower" könne man nicht bereitstellen, antwortete Peter Heffner – das sei nicht Aufgabe des LEV. Vielmehr sei wünschenswert, dass die Bürger mehr Verantwortungsbewusstsein für "ihre Landschaft" entwickeln und sich entsprechend mit Aktionen wie einem Landschaftspflegetag engagieren. Dabei könne der LEV wertvolle Unterstützung anbieten. Als Beispiele nannte Heffner die Organisation von Baum- und Heckenschnittkursen und die Aufklärung über Neophyten sowie Maßnahmen, die deren weitere Ausbreitung begrenzen.

Der Beitritt zum LEV sei auf jeden Fall ein "Mehrwert für die Gemeinde", stellte Dieter Bischoff fest und dankte Peter Heffner für dessen Vortrag.