Die verabschiedeten und neu gewählten Ausschussmitglieder des Krankenpflegevereins Pfalzgrafenweiler mit dem Vorsitzenden des Kreisseniorenrats, Fritz Franz (Zweiter von links), dem Vereinsvorsitzenden Günter Bauer (Vierter von links) und Bürgermeister Dieter Bischoff (Zweiter von rechts) Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Feier zusammen mit Hauptversammlung des Krankenpflegevereins / Verdiente Ausschussmitglieder verabschiedet

Von Peter Morlok Pfalzgrafenweiler. Der Seniorenkreis Pfalzgrafenweiler feierte sein 40-jähriges Bestehen in der Festhalle mit einem bunten Nachmittag, bei dem es das Theaterstück "Frühlingswind", gespielt vom Stuttgarter Ensemble "Dein Theater", zu sehen gab. Die Veranstaltung wurde mit der Hauptversammlung des Krankenpflegevereins Pfalzgrafenweiler und dem Bericht der örtlichen Sozialstation eröffnet. Bevor man jedoch in diese offiziellen Tagesordnungspunkte einstieg, erfreute der Akkordeonspielring die knapp 200 Besucher mit einem schwungvollen Auftakt. Der Vorsitzende des Seniorenkreises, Günter Bauer, der sich beeindruckt vom guten Besuch der Veranstaltung zeigte, gab einen kurzen Abriss über die Gesamtsituation des Vereins. 671 Mitglieder hat der Krankenpflegeverein derzeit. 15 Mitglieder sind in der ambulanten Sitzwachgruppe aktiv und betreuten im vergangenen Jahr in 35 Familien des Ortes Angehörige. Auch Sterbebegleitung gehört zu den Aufgaben dieser freiwilligen Helfer. Die Gruppe ist deshalb auch in Hospizarbeit des Kreises Freudenstadt integriert.

Die Mitglieder des Krankenpflegevereines sind jedoch nicht nur selbst aktiv, sondern unterstützen auch finanziell die Arbeit der örtlichen Sozialstation. Bauer hob hervor, dass man im abgelaufenen Jahr knapp 10 000 Euro unter anderem für Fortbildung und die Fahrzeugausstattung übernommen habe, denn eine gute Qualität in diesen Bereich komme allen zugute.

Für seine Mitglieder übernimmt der Krankenpflegeverein auch die Kosten für den häuslichen Notruf und zudem unterstützt er den Seniorenkreis. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass somit auch diejenigen, die mit ihrer Rente keine so großen Sprünge machen können, nicht ganz vom kulturellen Leben abgeschnitten werden. Durch all diese Aktivitäten habe man zwar im vergangenen Jahr ein Minus in der Kasse eingefahren, berichtetet Lore Großmann in ihrem letzten Bericht als Kassiererin, beruhigte jedoch mit der Information, dass man dies mit den Überschüssen aus den Vorjahren wieder ausgeglichen habe.

Elke Winning von der Sozialstation Pfalzgrafenweiler-Waldachtal, die von der Gemeinde getragen wird und derzeit 30 Mitarbeiter beschäftigt, konnte ebenfalls mit erstaunlichen Zahlen aufwarten. Insgesamt wurden 2013 von der Sozialstation 4593 Stunden an medizinischen Leistungen erbracht. Über 2700 Mal musste man Patienten beim Aus- und Anziehen helfen. 300 Patienten aus dem Ort und zusätzlich 916 Patienten, die die Leistungen selbst bezahlten, wurden angefahren und bei 160 Beratungsgesprächen wurden Angehörige von Pflegestufen-Patienten über ihre Möglichkeiten informiert.

Trotz eines harten Pflegealltags steht die Mitmenschlichkeit im Fokus der Sozialstation. "Erst wenn man sich in die Lage und in die Bedürfnisse des zu Pflegenden versetzen kann, kann man gute Arbeit leisten" so Elke Winning. Pfalzgrafenweilers Bürgermeister Dieter Bischoff, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Zweckverbands Sozialstation an diesem Nachmittag in Doppelfunktion unterwegs war, begrüßte ebenfalls die vielen Besucher und betonte in seinem recht launigen Grußwort, dass die Sozialstation nur mit der Hilfe des Krankenpflegevereins ihre Patienten auch sozial, sprich kostengünstig, pflegen könne. Er gratulierte zu dem Entschluss, vor 40 Jahren einen Seniorenkreis zu gründen, mit den Worten: "Das war eine saugute Idee". Es galt an diesem Nachmittag jedoch Menschen zu verabschieden, die über viele Jahre mit dem Seniorenkreis und dem Krankenpflegeverein eng verbunden waren.

Kassiererin Lore Großmann, die mit viel Fachkenntnis und Souveränität die vielfältigsten Aufgaben übernommen hatte, wurde ebenso wie der pensionierte Allgemeinmediziner Friedrich "Fritz" Kottmeier, den Bischoff als Urgestein des Vereins bezeichnete, aus dem Ausschuss verabschiedet.

Zur Nachfolgerin von Lore Großmann wurde Corinna Ludwig gewählt. Für seine Nachfolgerin, ebenfalls Allgemeinmedizinerin und bereits pensioniert, sorgt Fritz Kottmeier selbst. Es ist Gabrielle Baumann, die 38 Jahre ihre Praxis im Ort hatte.

Der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Fritz Franz, überbrachte abschließend Grüße und ehrte den Verein mit einer Jubiläumsurkunde zum wichtigsten Geburtstag aller Schwaben.