Der Landartkünstler Mathias Schweikle aus Pfalzgrafenweiler auf seinem neuesten Kunstwerk: dem Riesenhobel. Foto: Sannert

Landartkünstler Mathias Schweikle kreiert neues Werk. Aufbau am kommenden Montag.

Pfalzgrafenweiler - Auf dem einen klettern riesengroße Ameisen einen hölzernen Stamm empor, den anderen schmücken Frühjahrs-, Sommer- und Herbstblumen. Jetzt wird auch noch der dritte und damit letzte noch freie Kreisel in Pfalzgrafenweiler mit einem Kunstwerk verschönert.

Für den Landartkünstler Mathias Schweikle aus Pfalzgrafenweiler, der schon am "Ameisenkreisel" am Ortsausgang Richtung Durrweiler beteiligt war, stand von Anfang an fest: Das neue Kunstwerk muss sich auf das "Schreinerdorf Pfalzgrafenweiler" beziehen. Zu dieser Idee hatte nicht nur eine gleichnamige Sonderausstellung beigetragen, sondern auch die Lage des sogenannten Gwinner-Kreisels am Rand des Gewerbegebiets Schollenrain im Kreuzungsbereich Hauptstraße, Wankel- und Daimlerstraße und damit unmittelbar vor dem Firmengebäude des Möbelherstellers Gwinner.

Der erklärte sich spontan bereit, die Kosten für das Kunstwerk zu übernehmen. Für die Erdarbeiten und die Arbeiten am Fundament kommt laut Bürgermeister Dieter Bischoff die Gemeinde Pfalzgrafenweiler auf.

Farb-Geheimnis wird erst bei Installation gelüftet – aber braun ist er nicht

Der Planung stand somit nichts mehr im Weg. Doch es sollte einige Monate dauern, bis das maßstabsgetreu vergrößerte Modell eines Hobels fertig war. Zudem mussten die entsprechenden Genehmigungen beim Landratsamt eingeholt werden. Diese Aufgabe übernahm der stellvertretende Bürgermeister und Gemeinderat Horst Dieterle. Doch wie sich herausstellte, war das gar nicht so einfach. Denn beim "Gwinner-Kreisel" handelt es sich "um einen Innerortskreisel mit Außenortscharakter". Und deshalb seien darauf laut EU-Richtlinien "keine festen Hindernisse" erlaubt, wie Peter Kuptz, Leiter des Amts für Ordnung und Verkehr Horst Dieterle und der Gemeindeverwaltung Pfalzgrafenweiler mitteilte.

Doch auch die Vorschriften stellten für den Weilermer Künstler kein Problem dar: Er setzte den sechs Meter langen, zwei Meter breiten und vier Meter hohen Riesenhobel einfach aus Styrodur-Blöcken zusammen und verband sie mit Hilfe eines Schaumklebers. Mit der Motorsäge erhielt der Hobel den letzten Schliff, bevor er mit einem speziellen Styrodur-Hobel noch geglättet, mit einem Glasfasergewebe hauchdünn überzogen und mit einem Spezialputz versehen wurde.

Welche Farbe der Hobel am Ende haben wird, das wollte Mathias Schweikle nicht verraten. Auf alle Fälle wird es eine wetterbeständige Spezialfarbe mit Lotuseffekt sein. Das Geheimnis um die Farbe will er erst beim Aufstellen des Kunstwerks am kommenden Montag, 24. April, lüften. Dann wird ein Schwerlastkran den Hobel auf dem Kreiselinneren platzieren.

Die vorbereitenden Arbeiten sind längst abgeschlossen. Seit Tagen zieht sich ein zwei Meter breiter, geschotterter Streifen mit einem Betonfundament quer durch die runde Grünfläche. Auf ihm wird der überdimensionale Hobel platziert und fest verankert.

"In Pfalzgrafenweiler wird viel gehobelt", weiß Mathias Schweikle. Und das nicht nur in der Holzindustrie und den Schreinereibetrieben, sondern auch im Metallgewerbe und im Straßenbau. Mit einem Hobel im Gewerbegebiet, da ist er sich sicher, könnten sich somit viele Betriebe identifizieren. Und genau deshalb, verriet er, werde der Hobel nicht braun sein.

"Ein überdimensionaler Hobel passt zu einem Schreinerdorf", freut sich auch Bürgermeister Bischoff über einen weiteren Kreisverkehr mit Symbolcharakter für seine Gemeinde.

Beim Aufstellen des Kunstwerks wird das SWR-Fernsehen dabei sein, das eine Woche lang mit seinem Landesschau-Mobil in Pfalzgrafenweiler unterwegs ist. Gedreht wird täglich von Sonntag, 23., bis Freitag, 28. April: im Traditionsgasthaus Lamm, bei den Kreiselkunstwerken und bei Landartkünstler Mathias Schweikle, bei den Weilermer Bikern, bei Kämmerer Reinhold Möhrle und der "Weiler Wärme" sowie auf dem Ferienhof Hirschfeld. Ein Thema werden auch das Schreinerdorf Pfalzgrafenweiler und die Geschichten seiner Teilorte sein.