Jahresbudget für Schulzentrum reicht gerade mal zur Sanierung der Technikräume / Böden müssen ersetzt werden

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Mancher Gemeinderat kennt die Technikräume im Schulzentrum in Pfalzgrafenweiler bestens – die Ausstattung ist noch dieselbe wie seit Schulzeiten der Mandatsträger. Doch beim diesjährigen Sanierungsprogramm soll jetzt Abhilfe geschaffen werden.

Fraglich ist, ob die obligatorischen 200 000 Euro, die jedes Jahr für laufende Sanierungsmaßnahmen im Schulzentrum im Haushaltsplan der Gemeinde bereitgehalten werden, für alle im Jahresverlauf vorgesehenen Vorhaben ausreichen. Denn der Renovierungsbedarf in den Technikräumen erwies sich bei einer Ortsbegehung größer als erwartet. Mit der umfassenden Sanierung der beiden Räume, so Personal- und Ordnungsamtsleiter Ralf Springmann im Gespräch mit unserer Zeitung, "wäre das Budget gefressen".

Indes: Es hilft wohl nichts. Eigentlich hätten nur die Arbeitswerkzeuge auf den neuesten Stand gebracht und der Boden renoviert werden sollen – so der Planansatz, mit dem Gemeindeverwaltung, Planer Roland Mäder und die Schulleitung in die Maßnahme starteten. Doch bei einer erneuten Begutachtung der Böden, gemeinsam mit einem Fachhandwerker, stellte sich heraus, dass diese nicht mehr sanierungsfähig waren. Feuchtigkeit hatte sich eingeschlichen, das Parkett muss komplett ausgetauscht werden. Eine Investition, die im ursprünglichen Budget für die Technikräume von 150 000 Euro nicht enthalten war. Weitere 8000 Euro werden der Schule zur Verfügung gestellt, um Kleinwerkzeuge zu erneuern und auszutauschen. Und dann hätten eigentlich noch 50 000 Euro für allgemeine Sanierungsmaßnahmen im Jahr 2015 übrig bleiben sollen. Doch nun, so die nüchterne Kostenaufstellung am Ende, wird sich wohl allein das Projekt Technikräume auf 203 000 Euro belaufen.

Dass sich der Sanierungsumfang im Bereich der Technikräume ändert, wurde vom Gemeinderat mitgetragen. Diskussionsbedarf weckte jedoch der Posten eines Fachplaners für den Bereich der Elektrik. Ein Ausgabenpunkt, der nicht auf den ersten Blick einleuchtete. Notwendig oder nicht? Unfallvorschriften und andere Rechtsgründe erfordern einen Experten, erklärte Roland Mäder, und Horst Dieterle (FWV), selbst Fachmann auf dem Gebiet, bestätigte: Im Sinne der Verantwortlichkeit lässt sich am Elektroplaner nicht sparen.

Auf etwas Kostenersparnis spekuliert man nun in der Ausschreibung, wie Ralf Springmann bekannte. Und vielleicht – so die Hoffnung in der Verwaltung – liegen die Angebote ja unter den Kostenvoranschlägen. Die Ausschreibung soll baldmöglichst erfolgen, die Baumaßnahmen selbst sind für die Pfingstferien angesetzt. Schon jetzt macht man sich im Schulzentrum Gedanken darüber, was ausgetauscht und entsorgt werden muss beziehungsweise wiederverwendbar ist. Kurzzeitig war wohl angedacht worden, die alten Werkzeuge und Ausstattungsgegenstände über Ebay zu verkaufen. Doch davon kam man wieder ab, wie Springmann einräumt. Im Grunde sind die Sachen nichts mehr wert.

Nützlich können sie aber allemal noch sein. Statt die alten Materialien wegzuwerfen, wird man sie deshalb einer gemeinnützigen Organisation überlassen, die sie an Schulen in osteuropäischen Armutsgebieten und Afrika weitergibt. So hat die Gemeinde zumindest die Entsorgungskosten gespart.