Viel Beifall erhielt der Regenbogenchor für seine Musicaldarbietung "Esther" in Pfalzgrafenweiler. Foto: Sannert

Historische Ereignisse modern verpackt: Chor entführt mit Musical nach Persien. Viel Applaus in Festhalle. Zwei weitere Aufführungen.

Pfalzgrafenweiler - Im Musical "Esther" entführt der Regenbogenchor Pfalzgrafenweiler seine Gäste nach Persien, das von König Xerxes regiert wird. Fetzige Musik, Jazztanz-Einlagen und eine Casting-Show verbinden die Geschichte geschickt mit der heutigen Zeit.

Etwa 60 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 16 Jahren haben das Musical, das im Adonia-Verlag erschienen ist, unter der Leitung von Andreas Hauser einstudiert. Die Musik kommt von einer Live-Band.

Die Festhalle in Pfalzgrafenweiler ist gut gefüllt, als Esther die Bühne betritt und alle im Palast des Königs willkommen heißt. "Mein Name ist Esther. Mein Volk, die Juden, lebt schon seit über 100 Jahren in Persien, das von Xerxes regiert wird", erklärt sie und lädt alle ein, ihrer Geschichte und den Liedern zu lauschen.

"Erhebt Euch zur Begrüßung Eures Königs", schallt es durch die Festhalle, und alle Gäste stehen, als König Xerxes mit seinem Gefolge die Bühne betritt. Bei einem großen Fest möchte er allen Gästen seine Frau, die Königin Waschti, vorstellen. Doch die widersetzt sich dem Befehl des Königs und bleibt dem Fest fern. Ein König, der alle Feinde bezwungen und der die Weltherrschaft ausgerufen hat. Doch seine eigene Frau hat er nicht im Griff – das geht auf keinen Fall. Und so wird die Königin kurzerhand abgesetzt. Bei einer Casting-Show wird "Persiens next top Queen" gesucht. Einzige Voraussetzung: Schön muss sie sein!

Esther macht mit und gewinnt. Jetzt sitzt mit dem Waisenmädchen auch noch eine Jüdin auf dem persischen Thron. Ihr Pflegevater rät ihr: "Erzähle niemandem, dass du Jüdin bist. Aber vergiss deinen Gott nie. Bleib ihm und deinem Volk treu!"

Während Esther im Königspalast fortan ein sorgenfreies Leben führt, droht ihrem Volk großes Unheil, denn der Minister Haman plant, alle Juden in Persien zu vernichten. Es gelingt ihm, König Xerxes für seinen Plan zu gewinnen. Als Esther davon erfährt, steht die Jüdin auf dem persischen Königsthron vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens. Während der Aufführung singen und tanzen die Chormitglieder gemeinsam oder als Solisten und unterstreichen mit ihren Einlagen optisch wie inhaltlich die Handlung. Die passenden Kostüme tun ihr Übriges dazu. Die Musik ist einschlägig, die Texte sind stimmig. Sie beschreiben nicht nur Xerxes, Haman oder Waschti, sie stellen auch Fragen. Am Ende richtet ein Lied die Bitte an alle "Betet mit mir!". Esther zieht Bilanz: "Gott hatte einen guten Plan für mein Leben. Obwohl es schwierig begann, hat er durch mich mein Volk gerettet."

Erst 500 Jahre später, weiß sie, wird ein anderer Jude erneut dazu bestimmt sein, nicht nur das Volk der Juden sondern alle Menschen zu retten.

Das Musical "Esther" wird noch zwei Mal aufgeführt, und zwar am Samstag, 18. Oktober, ab 18 Uhr im Kurhaus in Huzenbach und am Sonntag, 19. Oktober, ab 17 Uhr im JMS-Zentrum in Altensteig. Der Eintritt ist frei.