Platz für Autos, aber keinen für Radfahrer. Im Waldstück zwischen dem Gebiet Schornzhardt und Bösingen soll nun ein Radweg entlang der Landesstraße 353 entstehen. Foto: Eberhardt

Verbindung Schornzhardt-Bösingen-Egenhausen rückt ein Stück näher. Teile in Prioritätenliste des Kreises.

Pfalzgrafenweiler - Im zweiten Anlauf hat die Gemeinde Pfalzgrafenweiler die Radwegverbindung Schornzhardt-Bösingen-Egenhausen in der Prioritätenliste des Landkreises untergebracht. Zwar bislang nur in Teilen, aber die Vision eines Höhenradwegs lebt damit weiter.

Im Januar hatte Pfalzgrafenweiler die Mitteilung erhalten, dass die Radwege in Durrweiler und entlang der B28 auf die Prioritätenliste I des Radverkehrsplans im Landkreis Freudenstadt genommen werden sollen. Ebenfalls auf der Wunschliste der Gemeinde war der Verbindungsweg vom Gebiet Schornzhardt nach Bösingen und weiter nach Egenhausen. Der Weg würde parallel zur Landesstraße 353 von Pfalzgrafenweiler Richtung Bösingen verlaufen. Auf 750 Metern länge soll das Waldstück ab dem Kreisverkehr im Gebiet Schornzhardt für Radfahrer erschlossen werden. Auf den Feldern vor Bösingen würde der Radwegabschnitt dann in den bereits bestehenden asphaltierten Feldweg münden.

Die Reaktion des Landratsamts auf diesen Vorschlag war zunächst ernüchternd. Die Strecke sei nicht notwendig, da bereits Radwege auf Gemarkung Bösingen vorhanden sind, hieß es in der Ablehnung. In der Gemeinde wollte man jedoch nicht locker lassen. Vor allem, da unter anderem Gemeinderat Adolf Gärtner (FWV) ein Höhenradweg vorschwebte, auf dem man eine Verbindung von Pfalzgrafenweiler über Bösingen und Egenhausen bis ins Nagoldtal schaffen könnte. Das gibt touristischen Mehrwert und – so Gärtners erneuter Appell in der aktuellen Sitzung: "Die Trasse entlang der alten Poststraße ist wunderschön." Das sah nun auch das Landratsamt ein, wie Bürgermeister Dieter Bischoff erfreut feststellte. Die Verwaltung hatte bei der übergeordneten Behörde nochmals alle Argumente in die Waagschale geworfen und erreicht, dass das Anliegen immerhin auf die Prioritätenliste II des Radverkehrsplans genommen wurde.

"Die Nutzerfrequenz dürfte gering sein", so das Landratsamt in seiner Begründung, was unter anderem Gemeinderat Kurt Kirschenmann (SPD) bezweifelte, der in dem Weg nicht zuletzt eine günstige Strecke für Schüler sah. Adolf Gärtner hingegen bat Bürgermeister Dieter Bischoff, die Verwaltungskollegen in Egenhausen zu ermuntern, ihrerseits zügig die Planungen aufzunehmen, damit der Höhenradweg entlang der Alten Poststraße auch tatsächlich und zeitnah entstehen kann. Zugleich dankte Gärtner der Verwaltung, dass sie sich "so um das Thema angenommen hat."

Nach aktuellem Plan rechnet die Gemeinde bei dem Projekt mit Kosten von rund 240 000 Euro. Der fortgeschriebene Radverkehrsplan des Kreises soll nun öffentlich vorgestellt und dann zur Einsicht ausgelegt werden. Geplant ist dies in der Zeit zwischen Ende April und Anfang Mai. Während dieser Phase haben die Bürger Gelegenheit, an der Gestaltung mitzuwirken. Und hierzu ermunterte Bürgermeister Dieter Bischoff seine Räte ausdrücklich: "Jeder darf Anliegen einbringen." Der Radverkehrsplan ist öffentlich im Foyer des Landratsamts einzusehen. Die Unterlagen können aber auch online betrachtet und heruntergeladen werden unter www.landkreis-freudenstadt.de, Rubrik Aktuelles, Stichwort Radverkehrsplan. Dort ist eine Anmeldung erforderlich. Der Benutzername lautet "Rad", Kennwort ist die Nummer 792.0901.