Jahresrechnung: Gewerbesteuereinnahmen um 43 Prozent gestiegen / Insgesamt positive Entwicklung

Die Gewerbesteuer sprudelt, die Rücklagen wurden aufgestockt: Um die Finanzen ist es in Pfalzgrafenweiler gut bestellt. Diese frohe Botschaft hatten Bürgermeister Dieter Bischoff und Kämmerer Reinhold Möhrle in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats.

Pfalzgrafenweiler. Möhrle erläuterte in der Sitzung die Jahresrechnung 2016. Die Gemeinde sei auch weiterhin frei von Verbindlichkeiten gegenüber Banken, verkündete er. Dass Städte und Gemeinden heutzutage ähnlich wie Unternehmen handeln und damit entsprechenden Kontrollen unterliegen, sei ein Paradigmenwechsel und den Veränderungen der vergangenen Jahre geschuldet. So habe die Gemeinde durch ihre Eigenbetriebe die Möglichkeit, interne Darlehen zu vergeben.

Die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) habe Pfalzgrafenweiler bescheinigt, aktuell gut aufgestellt zu sein, so Möhrle. Eine Jahresrechnung sei stets auch Bilanz der Ist-Situation darüber, ob Planungen im angedachten Rahmen umgesetzt worden seien. Die Gewerbesteuereinnahmen seien um "sensationelle" 43 Prozent gestiegen. Aus dem Verwaltungshaushalt wurden daher rund 2,1 Millionen Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt, die für Investitionen eingesetzt werden konnten. Angedacht war in der Haushaltsplanung eine Zuführung von lediglich rund 155 000 Euro, so der Kämmerer. Der Verwaltungshaushalt zeige sich stabil und habe sich besser entwickelt als geplant.

Gemeinde auf dem gleichen Stand wie vor dem Sporthallenbau

Bei der Gewerbesteuer wurden Mehreinnahmen von rund 1,6 Millionen Euro realisiert. Die Gemeinde sei auf dem gleichen Stand wie vor dem Sporthallenbau, ergänzte Dieter Bischoff. Bei der allgemeinen Rücklage konnte eine Zuführung vom Vermögenshaushalt über rund 663 000 Euro eingebucht werden. Diese sei im Haushaltsplan 2016 nicht veranschlagt gewesen, rief Möhrle in Erinnerung. Stattdessen sei eine Rücklagenentnahme in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Die allgemeine Rücklage erhöhte sich Ende 2016 auf rund 7,2 Millionen Euro.

Der Eigenbetrieb Wasserversorgung schloss im Rechnungsjahr 2016 mit einem Gewinn von rund 170 000 Euro ab, während sich im Eigenbetrieb Abwasser Erträge und Aufwendungen ausglichen. Der Eigenbetrieb Freizeitbad wies einen Verlust auf. Die rund 320 000 Euro seien im Rechnungsjahr 2017 durch den Gemeindehaushalt gedeckt, so Reinhold Möhrle. Aufgrund der vorausschauenden Preisgestaltung beim Eigenbetrieb Wasser und Abwasser hätten Zuschüsse über 500 000 Euro generiert werden können, die für Investitionen in Kanalsanierungen verwendet würden, erläuterte der Kämmerer auf Nachfrage von Kurt Kirschenmann (SPD) zur Gebührengestaltung. Es sei kurios und für die "Generation des Wassersparens" vielleicht auch schwer nachvollziehbar, doch gelte: Je weniger Verbrauch, desto höher müssten die Verbraucher-Preise kalkuliert werden. Das Gremium beschloss einstimmig die auch für die Eigenbetriebe separat aufgeführten Jahresabschlüsse.