Ebenso stimmgewaltig wie hochkarätig: Cae und Eddie Gauntt stimmten auf Weihnachten ein. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Cae, Eddie und Lukas Gauntt sowie Florian Sitzmann bieten hochkarätigen Abend in der Arche

Von Doris Sannert

"Eine perfekte Symbiose aus Klassik und Pop" hatte Burkhardt Schmidt all denjenigen versprochen, die am Samstagabend zum Konzert mit Cae und Eddie Gauntt in die "Arche" gekommen waren. Es war mehr als das. Es war die perfekte Einstimmung auf Weihnachten.

Pfalzgrafenweiler. Voll besetzt ist das Gotteshaus, als Cae und Eddie Gauntt die Bühne betreten. Noch bevor sie den ersten Ton anstimmen, gibt es für die erfolgreichste deutschsprachige christliche Popsängerin und den klassischen Bariton, der als erster Amerikaner beim EM-Endspiel 2008 die deutsche Nationalhymne singen durfte, kräftigen Applaus. Als gesangliche Verstärkung hat das Künstlerehepaar seinen Sohn Lukas mitgebracht. Am Flügel, aber auch stimmlich, werden sie von Florian Sitzmann, vielen bekannt als Keyboarder der Band Söhne Mannheims, begleitet.

So groß das Spektrum der beiden stimmgewaltigen Künstler – der Popsängerin mit der sanften bis rauchigen Pop- und Soulstimme, die auch Musicals kann, und dem Kammersänger, der den Saal auch ohne Mikrofon mit seiner kräftigen Stimme ausfüllen würde –, so breit gefächert ist auch die Auswahl an Stücken für das Weihnachtskonzert in Pfalzgrafenweiler. Unter leise, nachdenkliche Lieder wie "Maria durch ein Dornwald ging" oder "Nun wandre Maria" mischen sich amerikanische Weihnachtssongs wie "White Christmas" oder "Jingle Bells".

Dazwischen erfahren die Konzertbesucher auch einiges über die Künstler, beispielsweise dass der gebürtige Texaner Eddie Gauntt vor kurzem 60 Jahre alt geworden ist. Zu seinem 30-jährigen Jubiläum am Staatstheater Karlsruhe bekam er den Kammersängertitel verliehen. Einblick gewährt das Künstlerpaar zudem in seine 37 Jahre währende Ehe – mit dem Song "Time in a Bottle", der nach seinem ersten Date im Autoradio lief und das ausdrückte, was beide dachten. Auch sie wollten diese schöne Zeit in eine Flasche füllen, um später, an schlechten Tagen, einen tiefen Schluck daraus zu nehmen.

Doch jetzt kommen auf die Profisänger erst einmal schöne Tage zu. Weihnachten und der Besuch des in England lebenden Sohnes samt Frau und Enkel und vielen weiteren Gästen steht ihnen bevor, erzählt Cae Gauntt. Ihr Besuch aus Mexiko sei nicht davon abzuhalten gewesen, mit wollenen Handschuhen anzureisen, weil es an Weihnachten in ganz Deutschland ja so kalt sei und weil überall Schnee liege, so die Sängerin, die daraufhin meint: "Manchmal ist es eben besser, nichts zu erwarten, dann wird man auch nicht enttäuscht."

Gemeinsam mit ihrem Mann stimmt sie das Lied "Somewhere" aus dem Musical Westside Story an, einem der Höhepunkte in dem rund zweistündigen Konzert. Ein weiterer ist das Duett von Mutter und Sohn mit dem Titel "Soul Cake".

Standing Ovations vom Publikum

Den ganzen Abend über wechseln sich deutsche und amerikanische Lieder, darunter auch Eigenproduktionen, ab – Weihnachtslieder ebenso wie nachdenkliche Stücke. Auch ein Gospelsong ist darunter, bei dem alle Gäste mitwippen und mitklatschen. Doch sie dürfen auch mitsingen – nach "Carol of the Bells", das alle vier Künstler gemeinsam singen, und nach dem Solo "Wonderful World", in dem Lukas Gauntt aufzählt, welche Dinge ihm im Leben wichtig sind. Den Text von "Ich steh’ an deiner Krippen hier" gibt es auf Leinwand zum Mitlesen.

Der Lohn für die stimmgewaltigen Musiker und ihr hochkarätiges Weihnachtskonzert sind Standing Ovations und der lang anhaltende Applaus des begeisterten Publikums. Erst nach drei Zugaben entlässt es die vier Künstler in ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub.