Feierliche Kranzniederlegung auf der Edelwiese am Gedenkstein für die 66 US-Soldaten, die am 11. August 1955 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommandeur der US-Streitkräfte dankt 60 Jahre nach Flugzeugabstürzen Vertretern Edelweilers und Grömbachs

Von Ursula Blaich

Pfalzgrafenweiler-Edelweiler/Grömbach. 60 Jahre nach dem Absturz zweier amerikanischer Truppentransportflugzeuge auf der Edelwiese bei Edelweiler und im Wald bei Grömbach ist in einem Gedenkgottesdienst der 66 US-Soldaten gedacht worden, die am 11. August 1955 bei dem Unfall ihr Leben gelassen hatten.

Die Zeremonie auf der Edelwiese beim Gedenkstein wurde von der US Air Force Band aus Ramstein feierlich umrahmt – gleich zu Beginn mit den Nationalhymnen Deutschlands und der USA. Edelweilers Ortsvorsteherin Doris Sannert begrüßte auch im Namen von Grömbachs Bürgermeister Peter Seithel die Gäste, darunter amerikanische und deutsche Militärs, Veteranen sowie Bürger und Vertreter der Gemeinden Edelweiler und Grömbach. Besonders begrüßte sie Colonel Glenn K. Dickenson, den Kommandeur der US-Streitkräfte am Standort Stuttgart, Brigadier General William Hall sowie Grömbachs Bürgermeister Peter Seithel und Pfalzgrafenweilers Bürgermeisterstellvertreter Horst Dieterle.

Die Schwester und weitere Verwandte eines der Absturzopfer waren für die Gedenkfeier aus den USA nach Edelweiler angereist. Doris Sannert erinnerte an den Flugzeugabsturz vor 60 Jahren, der während eines Übungsflugs im Dienst für die Friedenssicherung geschah. 66 junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren hatten bei dem Unfall ihr Leben gelassen.

Auch Colonel Dickenson erinnerte in seinem Grußwort an die Zeit vor 60 Jahren, als es nach dem Krieg darum ging, den Frieden zu sichern. "Es waren Söhne, Brüder, Ehemänner und Väter, 56 US-Soldaten und zehn US-Flieger, von denen nur das Gedenken an sie überlebte", sagte er in seiner bewegenden Ansprache. Es gehe nun darum, am Gedenkstein Achtung zu bekunden, damit nichts in Vergessenheit gerät, die Geschichte am Leben zu erhalten, weiterzuerzählen und sich daran zu erinnern, was Freiheit kostet. Colonel Dickenson erinnerte zudem an die starke Freundschaft und Verbundenheit der beiden Nationen und dankte den Bürgern der Gemeinde Edelweiler für ihre Gastfreundschaft und die achtsame Pflege der Gedenkstätte.

Es sei ein großes und wertvolles Geschenk, dass eine Nation 70 Jahre in Frieden leben könne, sagte Pfarrer Ralf Keimig von der evangelischen Kirchengemeinde Pfalzgrafenweiler und erinnerte daran, dass Deutschland auf 70 Jahre Leben in Freiheit, Wohlstand, in Sicherheit und Demokratie zurückschauen kann. Dies sei nicht selbstverständlich und werde nicht zuletzt täglich durch die vielen Kriegsflüchtlinge bewusst gemacht, sagte er. Ein tragisches und schreckliches Unglück am Himmel über Edelweiler und Grömbach habe vor 60 Jahren das Leben von 66 jungen US-Soldaten beendet, die für Frieden, für die Sicherung des Friedens und für den Aufbau der Demokratie in Deutschland unterwegs gewesen seien. Pfarrer Keimig bat in einem gemeinsamen Gebet um Weisheit und Friedfertigkeit sowie um Menschen, die die Verständigung suchen und Frieden stiften. Gemeinsam wurde das "Vater unser" gesprochen – in beiden Sprachen.

Ein amerikanischer Kaplan erinnerte mit Worten aus der Bibel an den Absturztag vor 60 Jahren. Mit militärischen Ehren wurden feierlich zwei Kränze am Gedenkstein niedergelegt. Ein besonderes Gastgeschenk hatte Colonel Dickenson mitgebracht. Er überreichte an Ortsvorsteherin Doris Sannert und an Bürgermeister Peter Seithel zum Dank dafür, dass die Gemeinden die Gedenkstätte 60 Jahre lang in Ehren gehalten hatten, und mit Blick auf die starke und lange Freundschaft beider Staaten eine Urkunde.

Dankesworte schlossen sich an. Doris Sannert lud zu Kaffee und Kuchen ins Grömbacher Feuerwehrhaus ein, zur Begegnung, um die Gastfreundschaft beider Länder zu vertiefen und miteinander ins Gespräch zu kommen.