Gemeinderat: Pfalzgrafenweiler Rektoren erstatten im Gremium Bericht

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Mit dem Beschluss für einen Schulhort wurden neue Weichen für das Schulzentrum Pfalzgrafenweiler gestellt. Doch dort ging es 2015 noch um weit mehr Themen. Im Schulentwicklungsbericht stellten die Schulleiter diese im Gemeinderat vor.

"Das nennt sich dann unsere neue Realschule", bilanzierte Schulleiterin Angela Zepf, als sie die Herausforderungen ihrer Schule skizziert hatte. Dank des neuen Schulgesetzes und der so genannten Realschule plus hat sich in dem sonst so etablierten Schulzweig auch für Pfalzgrafenweiler manches geändert.

Die Kinder werden ab der siebten Klasse innerhalb eines Jahrgangs auf zwei Leistungsniveaus unterrichtet und geprüft, neben dem Realschul- kann auch der Hauptschulabschluss angestrebt werden. Nach der fünften Klasse gibt es keine Versetzungsentscheidung mehr, alle Kinder kommen weiter. Erst im Folgejahr fällt die Entscheidung, wie es weitergeht. "Im Moment sind wir schwer dabei, das alles zu organisieren", erklärte Angela Zepf. Von manchem Mitglied des Gemeinderats kam ungläubiges bis mitfühlendes Kopfschütteln.

Als heterogenste Schulart muss die Realschule derzeit drei Schülergruppen unter einen Hut bekommen: die mit Gymnasial-Empfehlung (in Pfalzgrafenweiler 20 Prozent der Kinder an der Realschule), die mit Realschulempfehlung (50 Prozent) und die mit Werkrealschulempfehlung (20 Prozent). 322 Schüler sind derzeit insgesamt an der Realschule in Pfalzgrafenweiler.

"Wir sind unheimlich froh, dass Sie so viel investiert haben", dankte Zepf dem Gemeinderat für die neuen Technikräume. Ein Dank mit Weitsicht, wie sich zeigte, denn für die neue Schulausrichtung ist neues Lehrmaterial erforderlich, das alleine aus dem Etat der Schule nicht finanzierbar ist. Die Gemeinde wird wieder zur Seite stehen müssen. Doch es dürfte nach Angela Zepfs Bilanz eine lohnenswerte Investition sein: "Die Realschule ist gut aufgestellt und bei den Eltern anerkannt."

Einen härteren Kampf um die Zukunft führt die Werkrealschule. Während in der Grundschule noch 284 Schüler angemeldet sind, sind es in der Werkrealschule 127, wie Rektor Lars Waffenschmidt erklärte. In den Klassen 8 und 9 kann die Schulart noch zweizügig geführt werden, doch die Herausforderungen sind absehbar.

Die Grundschulempfehlung bietet nur noch eine Orientierung für die Eltern. Ohnehin ist es alleine mit der Empfehlung in der vierten Klasse nicht mehr getan. "Wir brauchen ein Beratungskonzept", betonte Waffenschmidt. Eines, das Eltern wie Schüler ab der ersten Klasse an die für sie geeigneten Schulzweige heranführt – und am Ende auch die Sicherheit gibt, den passenden zu wählen. In einer Vorbereitungsklasse, die Kinder mit Migrationshintergrund für den deutschen Schulalltag fit macht, werden momentan elf Schüler unterrichtet. Zwei von ihnen stammen aus Flüchtlingsfamilien.