Aufsichtsratvorsitzender der WeilerWärme eG Frank Nitschke, Vorstandsmitglied Siegfrid Neub, Reinhold Möhrle, Kämmerer der Gemeinde und Aufsichtsrat der WeilerWärme, Bürgermeister Dieter Bischoff und Robert Aman von der Pfalzgraf Konditorei GmbH (von links) bei der Besichtigung der neuen Photovoltaikanlage. Foto: Schuon Foto: Schwarzwälder-Bote

Photovoltaikanlagen liefern jährlich rund 500 Megawatt Strom / Genehmigung im Hauruckverfahren durchgezogen

Von Kevin Schuon

Pfalzgrafenweiler. Die Genossenschaft WeilerWärme treibt ihr Energiekonzept in Pfalzgrafenweiler voran. Ihr Ziel ist es, die Gemeinde mit Nahwärme und regenerativer Energie zu versorgen. Um dies zu ermöglichen, wurde auf dem Gelände der ehemaligen Erddeponie beim Sportplatz und auf den Dächern des Schulzentrums eine Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.

Über eine Fläche von 6500 Quadratmetern erstreckt sich die neue Photovoltaikanlage der Genossenschaft auf dem Gelände der ehemaligen Erddeponie. Dazu hat sie das brachliegende Gelände von der Gemeinde angemietet, die sich sehr kooperativ gezeigt und die Genehmigung im Hauruckverfahren durchgezogen habe, betont Vorstandsmitglied der WeilerWärme, Siegfried Neub.

Rund 600 000 Euro hat die Anlage gekostet und soll nun jährlich 400 Megawatt Strom erzeugen. Das wäre genug Energie, um damit knapp 100 Haushalte zu versorgen. Der Strom wird aber nicht in das Netz eingespeist, sondern geht an die Pfalzgraf Konditorei GmbH. Dort macht er rund zehn Prozent der gesamten Energieversorgung aus. "Wir haben im Jahr 2011 eine Norm für Umweltmanagement eingeführt und versuchen seither, unseren Energieverbrauch zu optimieren. Deshalb ist es für uns eine logische Konsequenz, regenerati-ve Energien und Technolo-gien zu nutzen. Dafür wurden wir im Juli mit dem ersten Energieeffizienzpreis von der WFG Nordschwarzwald ausgezeichnet", sagt Robert Aman, Leiter der Qualitätssicherung bei Pfalzgraf.

Am 29. Juli wurde die Anlage in Betrieb genommen. "Es war sehr wichtig, dass dies noch vor dem 1. August geschah", so Neub. Denn somit falle sie noch unter das alte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), dessen Novellierung am 1. August in Kraft trat.

Die Anlage auf der ehemaligen Erddeponie ist aber nur ein Baustein des Gesamtenergiekonzepts für Pfalzgrafenweiler. Eine zweite wurde auf den Dächern des Schulzentrums angebracht. Diese erzeugt jährlich rund 100 Megawatt. Dazu wurden im Schulzentrum und der DRK-Landesschule Blockheizkraft-werke in Betrieb genommen.

Durch das Kraftwerk der Schule werden einige kommunale Gebäude sowie in Schwachlaststromzeiten die Ladestationen für den Elektro-Auto-Fuhrpark mit Energie versorgt. Die Energie, die das Kraftwerk der DRK-Landesschule erzeugt, wird ins Nahwärmenetz der WeilerWärme – etwa 550 Gebäude – eingespeist und versorgt rund 35 umliegende Wohnhäuser.