Auf Tankstopp bei der Weiler Wärme Genossenschaft (von links): Minister Alexander Bonde, Horst Dieterle, Frank Nitschke, Siegfried Traub und Thomas Kindermann Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesamtkonzept der Genossenschaft kommt gut an / Vorbild auch für andere kommunalen Akteure

Von Sabine Anthony

Pfalzgrafenweiler. Im Rahmen seiner e-mobilen Sommertour legte Minister Alexander Bonde einen informativen Zwischenstopp bei der Ladesäule der Weiler Wärme eG auf dem Marktplatz in Pfalzgrafenweiler ein.

Die beiden Weiler Wärme Vorstände Siegfried Neub und Thomas Kindermann sowie Aufsichtsratsvorsitzender Frank Nitschke und für die Gemeinde der stellvertretende Bürgermeister Horst Dieterle sowie interessierte Bürger bereiteten dem baden-württembergischen Naturschutzminister einen herzlichen Empfang.

In seinem Grußwort referierte Alexander Bonde über die Erreichbarkeitssicherung und deren Entwicklung im ländlichen Raum. Baden-Württemberg sei auf hohe individuelle Mobilität eingestellt. Im Hinblick auf die Verantwortung gegenüber nachkommender Generationen gelte es, so Bonde, Ergänzungen zu üblichen Formen der Mobilität zu entwickeln.

Was in Städten einfacher umgesetzt würde, wie zum Beispiel Car-Sharing-Projekte, müsse dringend auch im ländlichen Raum gefördert werden, sagte der Minister. Siegfried Neub gab einen kurzen Überblick über die Ziele und Aktivitäten der über 700 Mitglieder zählenden Genossenschaft Weiler Wärme.

Antrieb und Ziel sei es, Pfalzgrafenweiler möglichst regenerativ und kostengünstig mit Nahwärme zu versorgen, erläuterte der Vorstand. Auf Grund vielfacher gesetzlicher Regelungen sei die Entscheidung getroffen worden, ein eigenes Versorgungsnetz zu verlegen.

Vorstand wünscht sich vom Minister Planbarkeit für die nächsten Jahre

Das rund 27 Kilometer lange Nahwärmenetz versorge über 500 Gebäude mit Wärme, so Neub. Der Gesamtwärmebedarf von zirka 20 000 Megawattstunde entspräche etwa zwei Millionen Litern Heizöl, so Neub weiter. Da Wärme und Strom "fast zwangsläufig zusammen gehören", stieg die Weiler Wärme in die Stromproduktion ein. Der produzierte Strom soll direkt vor Ort verbraucht werden", so die Devise der Weiler Wärme.

Dabei könne die E-Mobilität eine große Rolle spielen, in die die Weiler Wärme im vergangenen Sommer eingestiegen ist.

Heute stehen der Bevölkerung zehn Car-Sharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Dass sich viele Interessenten von dieser kostengünstigen Alternative überzeugen, das wünscht sich Neub für die Zukunft. Mit der Bitte, gesetzliche Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass auch weiterhin Genossenschaften vor Ort die Energieversorgung bewerkstelligen können, wurde Alexander Bonde in Pfalzgrafenweiler verabschiedet. Der Minister nahm die Bitte der Genossenschaftler wohlwollend auf: "Die Eigeninitiative der Weiler Wärme eG ist erstaunlich und ein großes Vorbild für andere kommunale Akteure", lobte Bonde das Engagement der Akteure in Pfalzgrafenweiler. "Ich habe den Glanz in Ihren Augen gesehen", versicherte der Minister für ländlichen Raum und Verbraucherschutz an die Adresse von Genossenschaftsvorstand Siegfried Neub.