Mit ihrer klaren Sopranstimme und einem Hauch von Sehnsucht und Leidenschaft in ihren Liedern begeisterte die armenische Sängerin Lusine Azaryan beim Wohltätigkeitskonzert in der DRK-Landesschule. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Wohltätigkeitskonzert in der DRK-Landesschule / Spenden für die Suppenküche

Von Doris Sannert Pfalzgrafenweiler. Mit ihrer klaren Sopranstimme überzeugte Lusine Azaryan beim Wohltätigkeitskonzert in der DRK-Landesschule in Pfalzgrafenweiler. Aus den Liedern ihrer armenischen Heimat sprachen Sehnsucht und Leidenschaft.

Geschäftsführer Alfred Schulz hieß die Gäste in der neuen Mensa der DRK-Landesschule willkommen, bevor die Künstlerin ihre ersten Lieder anstimmte. Am Klavier wurde die Solistin der Wiener Kammeroper und Preisträgerin zahlreichen armenischer und internationaler Wettbewerbe von Stella Mnatsakanova begleitet.

Die Titel der Lieder von westeuropäischen und armenischen Komponisten trug die Sängerin in armenischer Sprache vor. Die Texte und ihre Bedeutung übersetzte Lena Hayrapetyan von der DRK-Zweigstelle in Armenien ins Deutsche. Ein Lied erzählte von einem armenischen Bauern, der unter einem Aprikosenbaum über seine Sorgen und Nöte nachdenkt, ein anderes rief dazu auf: "Mach Dir keine Sorgen!" Zu den eher traurigen Liedern gesellten sich fröhliche, in denen ein junges Mädchen als "kleiner Vogel" bezeichnet wird. Solche Umschreibungen seien in armenischen Liedern üblich, erklärte die bekannte Sopranistin, die ihre Lieder voller Leidenschaft und mit einem Hauch von Sehnsucht in der Stimme vortrug. Bei dem Kinderlied "Schönes kleines Vögelchen" forderte sie das Publikum auf, den Refrain auf Armenisch mitzusingen, was nach einer kurzen Einstimmung auch gelang.

Mit dem Konzert wollten sich die Mitarbeiter der "Küche der Barmherzigkeit – Suppenküche für Eriwan" auch im Namen der armenischen Bevölkerung für die vielen Spenden bedanken. Einige von ihnen waren auch anwesend.

Wann das Hilfsprojekt gegründet wurde, wer es leitet, wie es finanziert wird und wen es unterstützt, das erfuhren die Gäste von Bildungsreferent Wolfgang Schmidt, der seit 25 Jahren beim DRK für die Armenienhilfe zuständig ist. Nach einer kurzen Einführung über das von Georgien, der Türkei, Aserbaidschan und dem Iran umgebene Land Armenien mit seinen rund zwei Millionen Einwohnern und einer geschätzten Arbeitslosigkeit von 35 Prozent informierte Schmidt über die Armenienhilfe.

Nach dem schweren Erdbeben von 1988 mit 28 000 Toten, vielen Verletzten und Obdachlosen und einem hohen Sachschaden habe das DRK mit Hilfe von Spenden 550 Behelfshäuser für 7500 Menschen, zunächst ein Behelfskrankenhaus und später ein Krankenhaus mit 120 Betten gebaut. "Das Deutsche Rote Kreuz ist die einzige Hilfsorganisation, die seit 1988 bis heute in Armenien tätig ist", erklärte Schmidt.

Nach dieser Akuthilfe wurde auf Initiative des damaligen Ehrenlandesleiters der DRK-Bergwacht Württemberg, Gerhard Maier, das Projekt "Küche der Barmherzigkeit" ins Leben gerufen. Seit 2006 ist es in dem vom DRK-Landesverband Baden-Württemberg erbauten "Haus der Hoffnung" in Eriwan angesiedelt. Von Montag bis Freitag zwischen Oktober und Mai werden dort täglich 400 bedürftige Menschen mit einer warmen Mittagsmahlzeit versorgt und zum Teil auch noch medizinisch versorgt. "Es ist eine wichtige, wertvolle, soziale Einrichtung", sagte Wolfgang Schmidt und dankte auch namens des DRK für die Spenden.