Tristesse am Minigolfgelände. Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Umgestaltung: Ehemaliges Minigolfgelände bietet viele Möglichkeiten / Gemeinderat befürwortet Entwurf

Bürgerworkshops hatten es gezeigt: Die Bevölkerung wünscht sich die Umgestaltung des ehemaligen Minigolfplatzes in Pfalzgrafenweiler. Landschaftsarchitektin Ulrike Kern erläuterte nun im Gemeinderat den Planungsentwurf. Der fand Gefallen.

Pfalzgrafenweiler. Das attraktive und idyllische Gelände nahe am Zentrum sei durch den Abbau der veralteten Minigolf-Bahnen in desolatem Zustand, stellte Bürgermeister Dieter Bischoff fest, und sah Handlungsbedarf. Die Umgestaltung sei aber von der Bewilligung von Fördermitteln aus dem Leader-Programm abhängig, die bis zu 60 Prozent betragen könnten.

Ulrike Kern erläuterte wesentliche Stationen der Umgestaltung des Geländes, für das naturnahe Bepflanzung mit Stauden und Wildgehölzen vorgesehen sei. Die Idee eines "Pump-Track-Geländes" sei aufgegriffen worden. Dort könnten sich abenteuerlustige Kinder und Jugendliche mit ihren Fahrrädern austoben, so Kern. Eine Aussichtsplattform mit Sitzgelegenheit könne insbesondere Senioren angeboten werden. Ein erweiterter Sitzbereich in Kiosknähe und ein Sandspielbereich für Kleinkinder seien insbesondere für Eltern und ihre Kinder angedacht. Dort könne man Kaffee trinken und die Kleinen im Auge behalten, erklärte Kern. Dasselbe gelte für den Wasserspielbereich und den naturnahen Spielbereich am Bachverlauf. Weitere Positionen wie ein Felsen- und Klettergarten oder ein traditioneller Spielplatz seien ebenso möglich wie ein Rundweg. Das Wiederbeleben des Bachs sei aufgrund diverser Vorschriften schwierig, ein Frischwasseranschluss mit separater Leitung im Kleinkindbereich aber unerlässlich.

Kommt die Komposttoilette?

Bevor die Räte ihre Fragen und Bedenken vortrugen, wurde der Planentwurf unisono begrüßt. Jens Graf (CDU) meinte zu dem "guten Entwurf", gerade die "Pump-Track-Station" könne für Kinder und Jugendliche attraktiv sein. Graf fragte, ob man die Skateranlage vom Schulzentrum vielleicht auf das Gelände umsiedeln könnte. Diese darf, wie Benjamin Finkbeiner (FWV) bestätigte, während des Schulbetriebs nicht benutzt werden. Karin Vischer (CDU) fragte nach Trainingsgeräten für Senioren. Die würden ihren Beobachtungen nach kaum genutzt, gab Ulrike Kern zu bedenken. Siegfried Neub (CDU) war die Zahl der Sitzplätze zu wenig. Auch hier sei man flexibel, meinte Ulrike Kern.

Kurt Kirschenmann (SPD) äußerte seine Bedenken hinsichtlich der Bewirtung und damit geforderter Toiletten. Die Frage nach öffentlichen Toiletten müsse man noch eruieren. Aktuell angedacht sei eine neue Form der "Komposttoilette", so Kern.

Er wolle die positive Stimmung keineswegs trüben, schickte Adolf Gärtner (FWV) voraus, müsse aber einige Bedenken zu dem sonst gelungenen Entwurf äußern. Wie hoch sei der Unterhaltungsaufwand? Müsse eventuell eine Änderung des Bebauungsplans vorab eingeleitet werden und eine Nutzungsordnung? Welche Kontrollmöglichkeiten gebe es hinsichtlich Vandalismus? Man sei planrechtlich abgedeckt, antwortete Bürgermeister Bischoff. Von Bürgern sei zudem die Überlegung formuliert worden, die örtlichen Vereine um deren Engagement zu bitten. Auch Sponsoring durch Firmen sei angesprochen worden, so Bischoff.

Doris Sannert (FVW) merkte zur Höhe der Kosten an, die auf 205 000 Euro geschätzt wurden, man solle den Sanierungsstau an Straßen und Gebäuden bedenken. Bischoff versicherte, dass sich die Verwaltung dieser Fakten durchaus bewusst sei und diese nicht aus den Augen verliere.

Unter der Voraussetzung, dass Fördermittel bewilligt werden, stimmte der Gemeinderat dem Planentwurf zur Umgestaltung des Minigolfgeländes zum Mehrgenerationen-Treffpunkt zu. An die Verwaltung gerichtet, wurde um eine weitere Bürgerveranstaltung gebeten, um, wie Siegfried Neub (CDU) anregte, die Bevölkerung mit einzubeziehen und eine Rückmeldung zu den angedachten Ideen zu erhalten. Außerdem müsse – so der Wunsch des Gremiums – über Gestaltungsvarianten und damit verbundene Kosten, insbesondere bei der "Pump-Track-Station" und beim Frischwasseranschluss, sowie über das Thema öffentliche Toiletten nochmals diskutiert werden. Der Entwurf, betonte Bischoff, sei nicht in Stein gemeißelt. Zudem könne die Gestaltung auch schrittweise erfolgen.