Nach dem Auffräsen des Asphalts setzten Dieter Bischoff, Adolf Gärtner, Birgit Seitz von der Flurneuordnungsstelle im Landratsamt, Harald Heim von Netze-BW, Ralf Merz (Flurneuordnungsstelle), Bauunternehmer Karl-Helfried Rath, Planer Theo Gärtner und Bauleiter Günter Flaig sowie Carola Reichert vom Bauamt der Gemeinde (von links) in der Beihinger Straße zum Spatenstich an. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Spatenstich in der Beihinger Straße in Bösingen / Vierter und letzter Abschnitt umfasst 130 Meter

Von Doris Sannert

Pfalzgrafenweiler-Bösingen. Lange mussten die Bösinger auf den vierten und letzten Bauabschnitt warten. Jetzt trafen sich Bürgermeister, Ortsvorsteher, Planer, Vertreter von Flurbereinigungsstelle, Versorgungsträgern und Baufirma in der Beihinger Straße zum Fräsbiss mit anschließendem Spatenstich.

123 000 Euro werden der Ausbau des 130 Meter langen Straßenabschnitts und die Verbreiterung des Gehwegs von 68 Zentimeter auf 1,25 Meter kosten. In die Erneuerung der mehr als 100 Jahre alten Wasserleitung fließen weitere 58 500 Euro. Sanierungsbedürftig ist auch der Abwasserkanal, dessen Erneuerung 99 500 Euro verschlingen wird.

Laut Theo Gärtner vom Planungsbüro Gall und Gärtner werden mit dem Ausbau der Beihinger Straße, der Kreisstraße 4725, auch gleich die Dachstromabnehmer verschwinden. Die Netze-BW plant aber nicht nur eine Erdverkabelung, sondern wird auch gleich das Gasnetz erweitern. Telekom und Kabel-BW sind ebenfalls mit im Boot, um Korrekturen an ihren Leitungsnetzen vorzunehmen, erklärte Theo Gärtner und verwies zudem auf die Verlegung von Mikrorohren durch die Gemeinde – als vorbereitende Maßnahme für die kommende Breitbandversorgung.

Gefördert wird der Ausbau des Straßenstücks durch das Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung. Der Landkreis wird sich an den Kosten für den Belag der Kreisstraße ebenso beteiligen wie an der Entwässerung. Einzig für den Förderantrag für die Abkopplung des Außengebietswassers sei noch keine Zusage da, ließ der Planer wissen.

Bei aller Freude dürfe man nicht vergessen: "Bösingen wurde mit seiner Dorfsanierung auf eine lange Geduldsprobe gestellt", sagte Ortsvorsteher Adolf Gärtner und erinnerte an den Dorfentwicklungsplan, die "Vision 2000". Bereits 1993, also vor 22 Jahren, sei mit dem Ausbau der Kirchstraße begonnen worden. Alle paar Jahre seien "kleine Stückle" dazu gekommen und für die 280 Meter lange Strecke insgesamt vier Bauanschnitte gebildet worden. "Das ist Stückwerk", sagte der Ortsvorsteher, der von unnötigen Mehrkosten auch bei den Ausschreibungen sprach.

Dennoch überwog bei ihm die Freude. Dank sagte er zuallererst den Eigentümern, die der Gemeinde die erforderlichen Flächen abgetreten hatten, um die Gehwegsituation zu verbessern. Sein Dank galt aber auch Bürgermeister Dieter Bischoff, den Mitarbeitern des Bauamts und dem Gemeinderat, den Versorgungsträgern für ihr Mitziehen und dem Planungsbüro für das stets offene Ohr. Jetzt sei es an Baufirma und Bauhof, auf die Anwohner Rücksicht zu nehmen. Entsprechend der Bösinger Tradition wünschte sich der Ortsvorsteher auch in der Beihinger Straße ein gemeinsames Einweihungsfest der Anwohner.

Der Tatsache, dass der Ausbau so lange auf sich warten ließ, konnte Bürgermeister Bischoff auch etwas Positives abgewinnen. So konnte die Gehwegsituation gelöst werden und "für einige Stellen eine Lösung gefunden werden, die vor einiger Zeit noch nicht möglich gewesen wäre", erklärte Bischoff, der scherzhaft auch auf die vielen Einweihungsfeste in Bösingen verwies, die es bei einem durchgängigen Ausbau ebenfalls nicht gegeben hätte. Der Ausbau, so Bischoff, sei bereits im vergangenen Jahr geplant gewesen, hätte dann aber wegen des Ausbaus der Landesstraße 353 verschoben werden müssen, da die Umleitungsstrecke mitten durch Bösingen verlief. Dass sie die Verschiebung so problemlos mitgegangen seien, dafür dankte er dem Büro Gall und Gärtner ebenso wie der Baufirma Rath.

Bis zum Ende der Baumaßnahme im Juli wird der überörtliche Verkehr über die Landesstraße 353 nach Egenhausen fließen. Innerhalb des Orts können die Autofahrer auf Mahdgasse und Wiesengrund ausweichen.