Jahresrechnung 2014 fällt gut aus / Gewerbesteuereinnahmen spülen viel Geld in die Kasse

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Die Jahresrechnung 2014 der Gemeinde fiel überaus positiv aus. Doch das ist kein Grund für enthusiastische Ausbrüche. Bürgermeister Dieter Bischoff hielt sein Gremium gedrosselt: Man möge trotzdem nicht leichtsinnig werden.

Zugeben musste es aber auch das Gemeindeoberhaupt: "Wir sind in einer Situation, in die andere gerne kommen würden." 1,7 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt überführt.

Dabei hatte man eigentlich damit gerechnet, aus letzterem 390 000 Euro an den Verwaltungshaushalt überführen zu müssen. In Sachen Gewerbesteuereinnahmen schien die Entwicklung nahezu raketenhaft: 1,2 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant landeten im wichtigsten Einnahmekästchen der Gemeindekasse. Weitere 1,3 Millionen Euro konnten im vergangenen Jahr auf die hohe Kante gelegt werden – wo jetzt im Moment 6,4 Millionen Euro lagern. Und das, obwohl es 2014 an Ausgabeposten nicht gemangelt hat. Die größten sind neben den Regularien des Verwaltungshaushalts und der Personalkosten die Kreisumlage und die Finanzausgleichsumlage.

Einen weiteren, exemplarischen Posten hatte Kämmerer Reinhold Möhrle eigens ausgegliedert: Pro Kind, das in den gemeindeeigenen Einrichtungen betreut wird, schießt die Verwaltung monatlich 386 Euro zu den Betreuungskosten zu. In der Jahressumme kommt damit, einschließlich der Beförderung, eine Summe von knapp 1,2 Millionen Euro zusammen.

Trotzdem konnte noch der Schuldenstand reguliert werden. Oder: auf null gesetzt werden – zumindest im kameralen Haushalt. Außerdem erhielt die Gemeinde ein Lob von Behördenseite: In Sachen Zahlungsausstände sei die Gemeinde vorbildlich. Sprich: Man jagt zahlungssäumigen Schuldnern hartnäckig hinterher. Reinhold Möhrle gab die Lorbeeren denn auch gleich weiter: "Das ist der engagierten Eintreiberin zu verdanken."

In den Eigenbetrieben sahen die Zahlen ebenfalls passabel aus. Im Bereich Wasserversorgung belief sich die Bilanzsumme auf 5,6 Millionen Euro. Beim Wasserverkauf – der Preis pro Kubikmeter lag bei 2,26 Euro – konnte der Gewinn verdreifacht werden. 33 000 Euro kamen so zusätzlich in die Kasse, im Haushaltsplan hatte man mit keinem Gewinn gerechnet. Der Kassenvorgriff hatte sich zu Jahresbeginn 2014 auf 508 000 Euro belaufen, am Jahresende betrug er 514 000 Euro. Schulden hat der Eigenbetrieb Wasserversorgung in Höhe von 2,4 Millionen Euro – und hauptsächlich beim Freizeitbad. Beim Eigenbetrieb Abwasserversorgung steht eine schwarze Null unterm Strich. Ein erfreuliches Ergebnis vor dem Hintergrund, dass eigentlich mit einem Verlust von 140  000 Euro kalkuliert worden war. Die Bilanzsumme für 2014 belief sich auf zehn Millionen Euro. Der Schuldenstand betrug zum Jahresende fünf Millionen Euro. Verlustträger auf dem Papier war als einzige Einrichtung das Freizeitbad mit einem Defizit von 220 000 Euro, die vom Gemeindehaushalt gedeckt werden. Die Bilanzsumme belief sich auf acht Millionen Euro, die Rücklagen im Freizeitbad umfassen eine Million Euro, in die Kasse flossen Mehreinnahmen von 1,4 Millionen Euro.

Vom Gemeinderat wurde die Jahresrechnung einstimmig bestätigt. Adolf Gärtner (FWV) griff jedoch die Bedächtigkeitsmahnung des Bürgermeisters für ein Schluss-Statement auf. Das gute Ergebnis der Gemeinde sei zu einem erheblichen Teil durch Vermögenserlöse generiert worden. Gärtner sah hier eine engagiertere Rücklagenpolitik als erforderlich. Vor allem im Bereich der Grundstücke. Konkret: Die Gemeinde möge auch über eine stärkere Aktivität im Bereich der Flächenzukäufe nachdenken.