Der Bösinger Ortschaftsrat – Ortsvorsteher Adolf Gärtner, sein erster Stellvertreter Rudi Kaiser, sein zweiter Stellvertreter Claus Kübler, Rainer Rentschler, Werner Ziefle, Jana Ehinger, Helmut Spieß und Benjamin Franz – mit Bürgermeister Dieter Bischoff (von links) Foto: Ortschaftsverwaltung Bösingen Foto: Schwarzwälder-Bote

Neugewählte Bösinger Ortschaftsräte eingesetzt

Pfalzgrafenweiler-Bösingen. Die Zeiten, als Politik in Bösingen reine Männersache war, ist vorbei, stellte Ortsvorsteher Adolf Gärtner bei der Verpflichtung der neugewählten Ortschaftsräte fest. Mit Jana Ehinger, Urenkelin des früheren Bösinger Bürgermeisters Albert Ehinger (1945 bis 1961), zieht erstmals eine Frau in den Ortschaftsrat ein.

Mit 23 Jahren ist die Kreisinspektorin beim Landratsamt Calw zudem die jüngste im Gremium, gefolgt vom angehenden Vermessungsingenieur Benjamin Franz mit 25 Jahren. Auf große Erfahrung bauen können die wiedergewählten Ortschaftsräte Adolf Gärtner (seit 1989), Claus Kübler (seit 1994) und Werner Ziefle (seit 1999). Rudi Kaiser, Rainer Rentschler und Helmut Spieß gehören jeweils seit 2009 dem Gremium an. Der Altersdurchschnitt im Gremium sank von 50 auf 42 Jahre.

Bürgermeister Dieter Bischoff betonte, dass der Bösinger Ortschaftsrat das einzige Gremium in der Gesamtgemeinde sei, das sich bei den Kommunalwahlen 2014 verjüngt habe. Adolf Gärtner wurde einstimmig als Ortsvorsteher vorgeschlagen, ebenso Rudi Kaiser als erster und Claus Kübler als zweiter Stellvertreter.

Bürgermeister Bischoff hielt einen kurzen Rückblick auf die Kommunalwahlen und regte aufgrund der vielen ungültigen Stimmen bei der Gemeinde- und Ortschaftsratswahl an, künftig auf die unechte Teilortswahl zu verzichten und in den Ortsteilen Wahlvorschlagslisten aufzustellen. Damit würde nur das komplizierte Wahlsystem geändert, aber keinesfalls die Ortschaftsverfassung mit Ortsvorsteher und Ortschaftsrat infrage gestellt. Diese seien absolut wichtige Einrichtungen vor Ort, zu denen er stehe. Die Aufgaben in Bösingen würden mit Herzblut und großem Engagement erfüllt. Bischoff bot allen Gewählten eine gute und konstruktive Zusammenarbeit an.

Nach der Verpflichtung der neugewählten Ratsmitglieder erklärte Ortsvorsteher Gärtner formal die Aufgaben des Ortschaftsrats nach der Gemeindeordnung. Viele spannende Aufgaben würden auf das neue Gremium warten, sagte Adolf Gärtner bei seinem Blick nach vorne: Neue Wohnbaugebiete im Bereich der ehemaligen Gewerbebetriebe Rolf Benz und Steeb sollen aufgrund der aktuellen Bauplatzknappheit in Bösingen möglichst bald angepackt werden. Die bereits vor 20 Jahren angeordnete Flurbereinigung müsse zum Abschluss gebracht werden. Die bisher gelungene Dorfsanierung soll im Bereich Ziegelstraße weitergeführt werden, und 40 Jahre nach seiner Einweihung müsse der Gemeindesaal modernisiert und besser ausgestattet werden. Wichtige Ziele seien auch die Verlegung von Glasfaserkabeln und die Verbesserung der Ortskanalisation, bei der es immer häufiger Probleme gebe. Daneben müssen die vorhandenen Kulturdenkmale wie Ruine Mandelberg, Backhaus, Wasserhäusle und Brunnen gehegt und gepflegt werden. Dabei seien auch in Zukunft Eigeninitiativen und ehrenamtliches Engagement der Ortschaftsräte und der Bürger gefragt.