Gemeinsam mit einer Gruppe Mitstreitern hat Elke Mäder den Verein "Kultur vor Ort – Pfalzgrafenweiler" ins Leben gerufen. Foto: Eberhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Elke Mäder und Mitstreiter gründen Verein "Kultur vor Ort"

Von Tina Eberhardt

Pfalzgrafenweiler. Raum braucht Leben, Schülerin braucht Arbeitsthema – und freuen darf sich die Gemeinde. Denn am Ende der Kette steht eine Kulturinitiative, die bald den Veranstaltungskalender von Pfalzgrafenweiler aufpeppen wird.

An der Pinnwand hinter Elke Mäder hängt schon die Aufgabenverteilung für die erste Veranstaltung. Am 15. November soll die alte Festhalle ihren Auftakt als Pfalzgrafenweilers neues Kulturhaus feiern. Schon lange hatte man in der Gemeinde mit einer Kulturinitiative geliebäugelt, die dem sanierten Gebäude regelmäßig Leben einhauchen könnte. Einzig an den Vorkämpfern hatte es gefehlt – bis im Februar Elke Mäder vor dem Gemeinderat stand. Für ihre Abschlussarbeit zur Fachwirtin wollte sie das Thema Kultur in der alten Festhalle zum Thema machen.

Was aus der Idee binnen einiger Monate wurde, hat Mäder aber selbst überrascht. "Ich hatte das Gefühl, man hatte nur noch auf die Initialzündung gewartet", schildert die gelernte Krankenschwester die große Resonanz aus der Bevölkerung. In akribischer schulbuchtreuer Planungsarbeit hatte Mäder Interessen abgefragt, Zielgruppen ermittelt und einen Businessplan erstellt. Mehr als 170 Bürger hatten sich bei einer Fragebogenaktion beteiligt und ihre Wünsche für ein Kulturprogramm konkretisiert. Vor der ersten Informationsveranstaltung, als es darum ging, Nägel mit Köpfen zu machen, hatte Mäder sich sicherheitshalber nochmals zur Werbung ans Telefon gesetzt, "damit ich nicht alleine dastehe".

Doch die Sorge war unbegründet. 13 Interessierte hatten sich zur Mitarbeit bereit erklärt, inzwischen wurde die Gründungsversammlung zum Verein "Kultur vor Ort – Pfalzgrafenweiler" abgehalten. Wenn dessen frischgebackene Mitglieder aus der Sommerpause zurück sind, soll die junge Vereinigung offiziell als Verein eingetragen werden.

Die Planungen für die Auftaktveranstaltung sind indes schon munter am Laufen. Von vielen Kulturvereinen in der Umgebung hatten sich Elke Mäder und ihre Mitstreiter Tipps geholt, aber: "Das sind Vereine, die bestehen teils seit 25 Jahren. Mit denen kann man sich nicht vergleichen", erklärt Mäder. "Kultur vor Ort – Pfalzgrafenweiler" wird sich seinen eigenen Weg suchen müssen. Dass dies gelingt, daran hat Elke Mäder keinen Zweifel, nachdem der Zuspruch aus der Bevölkerung so gewaltig war.

Einen Mix aus Kabarett, Comedy und Musik hatten sich die Bürger in den Befragungen gewünscht. Dieses Feld ist groß, ebenso die Preisspannen – als junger Verein muss man da in stemmbaren Dimensionen anfangen. Bis jetzt teilt sich das Finanzierungskonzept in Sponsoring, Mitgliedsbeiträge und Verkaufserlöse. Wie sich dieses in Zukunft bewährt, welcher Personaleinsatz für die Veranstaltungen nötig sein wird, und wie oft diese angeboten werden können – all das soll sich nun entwickeln. Zum Start ist eine Veranstaltung pro Halbjahr geplant, "mehr als vier im Jahr sollen es auch nicht werden", schränkt Elke Mäder ein.

Für die erste Saison ist das Programm jedenfalls schon gesichert. Ein glücklicher Kontakt hatte dazu geführt, dass die Pforzheimer Formation Palastperlen, ein Orchester, das sich – passend zur Bauzeit der Festhalle – den Zwanziger- und Dreißiger-Jahren verschrieben hat, zur Auftaktveranstaltung nach Pfalzgrafenweiler kommt. Im Frühjahr 2015 gastiert der schwäbische Liederpoet Harald Immig in der Festhalle.