Haushalt: Gemeinden stellen 2019 und 2020 Haushalte um

Pfalzgrafenweiler/Grömbach/ Wörnersberg. Künftig wird es bei der Beratung des Haushaltspläne in Pfalzgrafenweiler, Grömbach und Wörnersberg nicht mehr heißen: Kann die Gemeinde die Investition bezahlen? Stattdessen müssen sich alle Gemeinderäte fragen: Kann sich die Gemeinde die Investition leisten? Doppik heißt das neue Haushaltsrecht, das die Kommunen bald einführen.

Nachhaltiges Planen sei das Ziel des neuen Haushalts- und Rechnungswesens Doppik, sagte Dieter Brettschneider. Er ist Professor für Kommunales Finanzmanagement, Abgaberecht sowie Unternehmen und Beteiligung an der Hochschule Kehl. Wie es genau funktioniert und was es vom bisherigen Haushaltssystem unterscheidet, erklärte er anhand von Haushaltszahlen der Gemeinde Pfalzgrafenweiler in einer gemeinsamen Gemeinderatssitzung zum Thema. Bürgermeister Dieter Bischoff hieß in der Festhalle alle Gemeinderäte sowie Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung und des Landratsamts auch im Namen seiner Amtskollegen Armin Pioch (Grömbach) und Reinhold Möhrle (Wörnersberg) willkommen. Aus ökonomischen und wirtschaftlichen Gründen habe man die Sitzungen der drei Gemeinden zusammengelegt, ein Novum, wie Bischoff bemerkte.

"2020 fällt das berühmte Fallbeil – wir werden quasi gezwungen, umzustellen", sagte Bischoff, der erklärte, dass dafür in den drei Gremien einige Beschlüsse notwendig seien. Diese wurden nach einem rund dreistündigen, ausführlichen Vortrag von Dieter Brettschneider, bei dem auch Fragen gestellt werden konnten, nacheinander gefasst.

Die Gemeinden Grömbach und Wörnersberg bekommen ihren Haushaltsplan innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft erstellt. Sie werden die Doppik (Doppelte Buchführung in Konten) 2019 einführen. Pfalzgrafenweiler folgt im Jahr danach.

Alle drei Gemeinden beauftragten die Verwaltung, das Neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen einzuführen und die erforderlichen Haushaltsmittel zwischen 2017 und 2020 bereitzustellen und übertrugen jeweils ihrem Bürgermeister die Befugnis, über notwendige Angelegenheiten, die Projektdurchführung betreffend, zu entscheiden. Personal- und EDV-Kosten sowie die Kosten für Fortbildungen werden für Pfalzgrafenweiler rund 40 000 Euro, für Grömbach etwa 7000 und für Wörnersberg 2700 Euro betragen. Denn die Umstellung soll innerhalb der Gemeindeverwaltung Pfalzgrafenweiler ausschließlich mit eigenem Personal gestemmt werden. Abgestimmt wurde auch noch über Inventurrichtlinien. Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig.