Auf dem Friedhof entsteht eine zweite Urnenwand – identisch zu dieser. Foto: Anthony Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Zusätzliche Urnenwand in Pfalzgrafenweiler erforderlich / Friedhofskultur im Wandel

Von Sabine Anthony

Pfalzgrafenweiler. Vor fünf Jahren ist auf dem Friedhof in Pfalzgrafenweiler eine Urnenwand mit 42 Urnennischen installiert worden. Daran erinnerte Bürgermeister Dieter Bischoff in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Pfalzgrafenweiler. Wegen der Nachfrage für Bestattungen in dieser Form sei es notwendig, nun eine weitere Urnenwand zu beschaffen.

Landschaftsarchitektin Ulrike Kern erläuterte das Projekt. Die zweite Urnenwand sei optisch wie auch technisch mit der bereits vorhandenen identisch. Sie solle insgesamt 42 Urnennischen für jeweils drei Urnenkapseln aufweisen und wie die vorhandene aus zwei Wänden bestehen, sodass eine Aufstellung in L-Form möglich sei. Dem Wunsch aus der Bevölkerung nach einer Sitzgelegenheit mit Rückenlehne in Nähe des Urnenplatzes sei entsprochen worden, erläuterte Kern die landschaftsplanerischen Gestaltungsmaßnahmen. Die Summe der Gesamtkosten einschließlich Planungskosten belaufe sich auf rund 52 000 Euro.

Bevor der Gemeinderat die Beschaffung einstimmig befürwortete, machte Gremiumsmitglied Adolf Gärtner (FWV) darauf aufmerksam, dass in Pfalzgrafenweiler für Urnengräber 20 Jahre Ruhezeit gelten. Das sei ungewöhnlich. In umliegenden Gemeinden und Städten seien für Urnengräber 15 Jahre Liegezeit die Regel, so Gärtner. Er regte an, die Ruhezeit zu überdenken und gegebenenfalls von 20 auf 15 Jahre zu verkürzen. Angesichts veränderter Bedürfnisse müsse man sich generell Gedanken machen, sagte Bürgermeister Bischoff und nahm die Anregung dankend an.

Ulrike Kern fügte hinzu, dass es künftig vermehrt "Variationen in der Form von Bestattungen" gebe. Wie die Gesellschaft, habe sich auch die Friedhofskultur in den vergangenen Jahren enorm verändert. Heutzutage lebten Mitglieder einer Familie häufig räumlich weit voneinander getrennt. Nicht jeder wolle seinen Hinterbliebenen eine Grabpflege zumuten, so Ulrike Kern.