Mit einem Spezialbagger wurde am Freitag begonnen, Teile der Brandruine der Firma Pfalzgraf abzutragen. Foto: Sannert

Noch immer müssen in Brandruine in Pfalzgrafenweiler Glutnester abgelöscht werden. Wasser wird entsorgt.

Pfalzgrafenweiler - Am Freitag, am Tag sechs nach dem Großbrand, waren die Glutnester noch immer nicht vollständig gelöscht: Aus dem Firmengebäude der Pfalzgraf Konditorei in Pfalzgrafenweiler steigen vereinzelt Rauchschwaden auf. Mit Spezialbaggern bahnt sich die Feuerwehr jetzt den Weg zu den Brandherden frei.

Um die Mittagszeit wird mit dem Teilabriss dessen, was das Feuer vom Altbau des Unternehmens übrig gelassen hat, begonnen. Die Firma Fischer aus Weilheim a.d.Teck ist mit einem Bagger mit 13 Meter langem Greifarm angerückt, ausgestattet mit allerlei Zangen, Schaufeln, Brech- und Metallschneidewerkzeugen. Am späten Nachmittag rückt ein noch größerer Bagger mit einem fast doppelt so langen Greifarm nach.

Nur von der Zeppelinstraße aus ist es möglich, die verkohlten Wand- und Deckenteile, die Stützbalken und Wandverkleidungen, die allesamt verbogen und zum Teil stark verkohlt sind, wegzuräumen. Nur von dort aus haben die Einsatzkräfte der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler die Möglichkeit, zu den unter Trümmern glimmenden Brandherden vorzudringen und die letzten Glutnester zu löschen. Denn nur an dieser Stelle ist das Gebäude nicht unterkellert. Dort droht, anders als überall sonst, keine Einsturzgefahr und die Bagger können mit ihrem ganzen Gewicht auf die stabile Bodenplatte rollen, um immer weiter in die Brandruine vorzudringen.

Dass das Feuer noch immer am glimmen ist, liege, so Feuerwehrkommandant Hartmut Kalmbach, an den großen Mengen an Fetten im Rohwarenlager und den vielen fertigen Kuchen und Torten, die im Hochregallager übereinander gestapelt waren und tiefgekühlt zum Versand bereit lagen. Beide Lager hat das Feuer völlig zerstört. Metallstück für Metallstück muss sich der Bagger vorwärts arbeiten. Geduld ist gefragt, jeder Baggerbiss muss sitzen und jedes herausgezogene Teil wird sogleich nach Metallart sortiert und verladen. Insgesamt 30 Meter weiter qualmt es aus den eingestürzten Warenlagern. Drei Feuerwehrleute sind vor Ort und warten auf ihren Einsatz. "Die sind alle gut ausgebildet", weiß Hartmut Kalmbach. Sollte dennoch ein neues Feuer während der Abrissarbeiten aufflammen, werden sie weitere Kameraden der Feuerwehr Pfalzgrafenweiler nachalarmieren. Kalmbach hofft, dass dies nicht nötig wird und dass die Löscharbeiten, bei denen wegen der Fette erneut Löschmittel eingesetzt werden müssen, am heutigen Samstag beendet werden können. Nur für diese beiden Bereiche (Rohwaren- und Hochregallager) haben Polizei und Versicherer der Feuerwehr die Freigabe für einen weiteren Löscheinsatz erteilt. Parallel zu den Baggerarbeiten ist die Spezialfirma Kanal Fay aus Niedereschbach am Werk. Ihre Mitarbeiter haben die Aufgabe, die 40 bis 50 Kubikmeter an kontaminiertem Löschwasser aus dem Keller des Firmengebäudes zu pumpen und es fachgerecht zu entsorgen. Für die Verbandskläranlage konnte Hartmut Kalmbach auf Nachfrage Entwarnung geben. Das Klärwärterteam sei von einem Chemiker unterstützt worden und habe entsprechende Maßnahmen eingeleitet, um Kläranlage und Vörbach zu schützen.

Das Löschwasser, das bis dato für die Brandbekämpfung durch die Feuerwehren aus den Landkreisen Freudenstadt und Calw benötigt wurde beziffert der Feuerwehrkommandant auf 3000 Kubikmeter.