Beim Training mit Hanteln kann man viel falsch machen. Ein persönlicher Trainer hilft Fehler zu vermeiden Foto: dpa-tmn

Nicht nur Hollywood-Stars schwören auf die Hilfe eines Personal Trainers. Denn durch gezieltes Training stellen sich Erfolge ein. Damit das klappt, gilt es bei der Wahl des Trainers einiges zu beachten.

Stuttgart -

Für wen ist ein Training mit einem Personal Trainer sinnvoll?
Grundsätzlich ist diese Art des Trainings für jeden geeignet. Das Training macht vor allem dann Sinn, wenn keine Vorkenntnisse herrschen, sagt Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Erfahrene Sportler können mit Hilfe des Trainers ihr Programm umgestalten und bisher nicht erreichte Ziele angehen. Vorteil des individuellen Trainings ist es, dass der Trainer viel mehr auf die Schwächen und Stärken des Sportlers eingehen und ihm immer wieder neu motivieren kann. Der Kunde erhält unmittelbar eine Rückmeldung, sagt Froböse. Viele Trainer spezialisieren sich und können so besser bei der Vorbereitung auf einen Marathonlauf, beim Muskelaufbau oder beim Abnehmen helfen.
Was kostet Personal Training?

„Im Schnitt kostet das Training zwischen 70 bis 75 Euro netto plus Mehrwertsteuer“, sagt Jürgen Pagel Präsident des Bundesverband Personal Training (BPT e.V.). Es gibt aber auch regionale Unterschiede: In München seien 120 Euro für 60 Minuten nichts außergewöhnliches. Auch Thomas Strätz-Schödlbauer von TÜV Rheinland sieht im Preis einen Hinweis auf die Professionalität des Trainers: „Wer 30 Euro für eine Stunde nimmt, kann davon nicht leben und sich daher auch nicht auf die Arbeit als Trainer konzentrieren.“

Wer testen will, ob das Training gut ist und man mit dem Trainer harmoniert, hat kein Anrecht auf ein kostenloses Probetraining. Jedoch ist es für beide Seiten eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob die zwischenmenschliche Chemie stimmt, sagt Pagel vom BPT.
Wie lange dauert eine Trainingseinheit?
In Regel dauert eine Einheit 60 Minuten. „Es kommt aber auch ein bisschen auf den Kunden an“, sagt Pagel. Denn oftmals reichen schon 30 bis 40 Minuten intensives Training aus. Dafür wird dann einfach mehrmals in der Woche trainiert.
Kommt der Trainer zu mir nach Hause?
Der Vorteil eines persönlichen Trainers ist es, dass er sich auf die Bedürfnisse des Kunden einstellt und deshalb auch zu ihm nach Hause kommt. Dort wird dann oft mit einfach Mitteln wie Tisch, Stuhl und einem Theraband geübt, sagt der Verbandsvertreter. Eigene Trainer haben auch ein eigenes Studio, in dem trainiert werden kann.
Woran erkenne ich einen guten Trainer?

Die Berufsbezeichnung Personal Fitness Trainer ist nicht geschützt, sagt Strätz-Schödlbauer von TÜV Rheinland. Theoretisch kann sich jeder so nennen. Verbrauchern, die auf Nummer sicher gehen wollen, rät er, sich auf zwei Kriterien zu konzentrieren: „Zunächst ist es wichtig, ob der Trainer TÜV-zertifiziert und Mitglied im Bundesverband Personal Training (BPT) ist. Außerdem sollte er im Vorgespräch in jedem Fall Interesse am Kunden und dessen Bedürfnissen zeigen.“ Gerade das zweite Kriterium zeige, ob jemand professionell arbeite. „Es ist wie beim Autoführerschein. Nur weil jemand seine Führerscheinprüfung bestanden und damit nachgewiesen hat, dass er Auto fahren kann,, bedeutet das nicht , dass er sich später dementsprechend verhält und tatsächlich ein guter Autofahrer wird“, sagt der TÜV-Experte.. Die TÜV-Zertifizierung ist drei Jahre gültig und kostet um die 330 Euro. Die Trainer müssen eine geprüfte fachliche Ausbildung nachweisen und belegen, dass sie in den letzten 12 Monaten 80 Stunden Training gegeben haben. Zusätzlich braucht jeder Trainer eine Berufshaftpflichtversicherung und eine Erste Hilfe- Ausbildung. „In einem schriftlichen Test wird Wissen aus den Bereichen Ernährung, Physiologie, Trainingsmethoden und Betriebswirtschaft abgefragt“, sagt Strätz-Schödlbauer. Nach drei Jahren muss die Zertifizierung erneuert werden.

Was sollte man mit dem Trainer vor der Übungseinheit besprechen?
Bevor es mit dem Training losgeht, sollte sich der Trainer Zeit nehmen, um die Ziele seines Klienten zu erfahren. „Wenn sich jemand dafür keine Zeit nehmen will, ist das ein schlechtes Zeichen“, sagt der TÜV-Experte Strätz-Schödlbauer. Das sieht auch Jürgen Pagel vom BPT so. „Ein solches Gespräch ist Pflichtprogramm.“ In 15 bis 20 Minuten sollte der Trainer nach den Zielen , aber auch nach Vorerkrankungen fragen. Trainer wie Pagel empfehlen auch den Gang zum Arzt für einen Medizincheck.
Wo findet man eine Übersicht an Trainern?
Bei der Suche nach einem geeigneten Trainer kann man sich auch auf Mundpropaganda verlassen, sagt Ingo Froböse von der Sporthochschule. Erfahrungen von Freunden und Familie sind sehr wertvoll, denn man erfährt viel über die Trainer und dessen Art zu arbeiten, sagt Pagel. Eine Übersicht über Trainer gibt es auf der Homepage des Bundesverband Personal Trainer www.bdpt.org. Eine Liste von Trainern finden Interessierte auch unter www.personalfitness.de. Dort werden die Trainer anhand ihrer Leistungen vorgestellt.