Rund eine Million Handwerksbetriebe mit 5,36 Millionen Beschäftigten gibt es in Deutschland. Da fällt die Auswahl schwer. Foto: dpa-Zentralbild

Es gibt eine Million Handwerksbetriebe in Deutschland. Wir zeigen, wie man den richtigen findet.

Stuttgart - Wenn die Toilette verstopft, das Parkett verschrammt oder die Haustür renovierungsbedürftig ist, muss ein Fachmann ran. Rund eine Million Handwerksbetriebe mit 5,36 Millionen Beschäftigten gibt es in Deutschland. Die sogenannten Handwerksrollen, die Verzeichnisse aller selbstständigen Handwerks- und handwerksähnlichen Gewerbebetriebe mit Meisterqualifikation, geben Auskunft über sämtliche Branchen. Wie man den passenden Fachmann findet, zeigt die folgende Übersicht:

Handwerkskammern: Es gibt viele Wege, an Handwerker zu kommen. Bei den 53 regionalen Handwerkskammern, die im Zentralverband des Deutschen Handwerks (www.zdh.de) zusammengeschlossen sind, kann man sich nach einzelnen Betrieben und Gewerken in einer Region erkundigen. Entweder man lässt sich telefonisch beraten oder nutzt die Suchmaschinen auf den entsprechenden Webseiten. In Baden-Württemberg gibt es acht Handwerkskammern. In der Region Stuttgart (www.hwk-stuttgart.de) mit den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Göppingen, Ludwigsburg und dem Rems-Murr-Kreis sowie Stuttgart sind rund 30 000 Betriebe ansässig, die online problemlos zu finden sind. Übrigens: Wer einen Handwerker in der Nähe sucht, spart Mehrkosten für die An- und Abfahrtswege.

Innungen: Bei den Kreishandwerkerschaften sind alle Innungen registriert, die in einer Stadt oder einem Landkreis gemeldet sind. In Stuttgart sind dies 33 Handwerksinnungen. Innungen sind fachliche Interessenvertretungen von Berufsgruppen im Handwerk. Unter der Rubrik Innungen und Betriebe kann man auf www.kh-stuttgart.de jede Menge Bäckereien, Friseure, Maler oder Fliesenleger finden.

Branchenverzeichnisse: Die Auswahl an regionalen und lokalen Branchenverzeichnissen im Internet wie Yelp, KlickTel oder Gelbe Seiten ist inzwischen unüberschaubar. Eine gute Übersicht über Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe vor Ort findet sich auf www.handwerker-net.de. Das Online-Verzeichnis ist übersichtlich nach Postleitzahlen, Bundesländern, Landkreisen und Gewerken geordnet. Wer Papier bevorzugt, wird in den gedruckten Branchenbüchern fündig. Viele Handwerksbetriebe haben auch eine eigene Homepage, auf der man sich informieren und mitunter Angebote vergleichen kann.

Mundpropaganda: Nichts geht über gute Referenzen. Wer einen kompetenten und zuverlässigen Handwerksbetrieb sucht, sollte sich nicht nur aufs Internet verlassen. Am besten man fragt Freunde, Bekannte oder Nachbarn, ob sie nicht einen Fachbetrieb vor Ort kennen, mit dem sie bereits gute Erfahrungen gemacht haben – und der möglichst schnell verfügbar ist. Wobei der Zeitaspekt angesichts der vollen Auftragsbücher vieler Firmen mit der schwierigste Teil der Suche sein dürfte.

Vorsicht, Schwarzarbeit: Aufträge, die mündlich abgeschlossen und bar ohne Rechnung bezahlt werden, sind riskant – nicht nur, weil sie illegal sind. Der Kunde spart zwar die Mehrwertsteuer, dafür kann er aber die Lohnkosten nicht von der Steuer absetzen. Außerdem hat er keinerlei Rechtsanspruch bei Reklamationen. Wer dagegen mit der ordentlich abgerechneten Arbeit eines Handwerkers nicht zufrieden ist, kann sich im Streitfall an die Beschwerdestelle der jeweiligen Handwerkskammer wenden.

Qualitätssuche: Wie weiß man, dass ein Handwerker auch gute Arbeit leistet? „Wer die beste Homepage hat, muss nicht der Zuverlässigste und Kompetenteste sein“, sagt Franz Falk. Der Geschäftsführer Management und Technik bei der Handwerkskammer Region Stuttgart macht es wie viele Kunden. Wenn er einen Maler, Parkettleger oder Stukkateur braucht, holt er zuerst bei Bekannten, Kollegen und Nachbarn Empfehlungen ein und sucht im Internet. „Wirkt die Handwerksfirma sympathisch? Kommt sie auf ihrer Homepage und beim Telefonat gut rüber? Ist der Mitarbeiter pünktlich und überzeugend im Gespräch? Das sind wichtige Anhaltspunkte. Und dann muss die fachliche Qualifikation stimmen.“ Seiner Erfahrung nach sind die meisten Kunden mit den Handwerksleistungen zufrieden.