Andrea Rothfuss aus Loßburg hat zuletzt Bronze bei den Paralympics geholt. Nun peilt sie eine Medaille bei der WM in Spanien an. Foto: Gramann

Im März hat Andrea Rothfuss die Bronzemedaille bei den Paralympics in Peking gewonnen. Nun hat die Skirennläuferin aus Loßburg schon das nächste Ziel vor Augen: die Weltmeisterschaft.

33 Jahre ist die Sportlerin des SV Mitteltal-Obertal. Doch Aufhören will die mehrfache Teilnehmerin an den Paralympischen Spielen noch nicht. Zwar komme die Frage immer mal auf, doch "es muss Spaß machen und der Körper muss mitmachen". Das sei für sie noch der Fall. "Ich will weiter an mir arbeiten und an meiner Technik feilen. Und solange die körperlichen Wehwehchen sich in Grenzen halten, werde ich mir das auch offen halten", erklärt die Sportlerin, die mittlerweile im Stuttgarter Raum wohnt.

Norm bereits erfüllt

Klar ist für die Athletin, der seit der Geburt die linke Hand fehlt, aber auch, dass der Schluss manchmal schneller kommen kann, als man es wahrhaben will. "Ich genieße es derzeit in vollen Zügen und nehme alles mit", freut sich die 33-Jährige über ihre Form so früh in der Saison. Denn bislang lief es für Rothfuss gut. Beim ersten Weltcup in St. Moritz (Schweiz) wurde sie dreimal Dritte im Slalom und hat damit für die Weltmeisterschaft bereits die Norm erfüllt. Auch beim Super-G in Österreich unter der Woche ist sie mit Platz drei zufrieden: "Ich hatte nicht so ein gutes Gefühl, aber mit der Platzierung lief es dann besser als gedacht. Ich muss noch ein bisschen meine Geschwindigkeit suchen."

Zuletzt wieder Platz drei

Beim zweiten Weltcup in Steinach am Brenner (Österreich) am Wochenende war der Riesenslalom aufgrund von starkem Nebel abgesagt worden. Zuvor beim Super-G hatte sich Rothfuss erneut zwei dritte Plätze sichern können. "Es gilt noch ein kleinen Fehlern zu arbeiten", dabei nutzt das Trainerteam vor allem Videoanalysen, erklärt Rothfuss, die seit 2019 Vollprofi ist und der Spitzensportfördergruppe Zoll Ski Team angehört.

Medaille ist das Ziel

Mit ihren bisherigen starken Platzierungen ist der erste Weg geebnet für die WM in Spanien, die im Januar im spanischen Espot in den Pyrenäen stattfinden wird. Nun fehlt noch die Nominierung durch die Bundestrainer, wobei die 33-Jährige allerdings optimistisch ist, dass dies der Fall sein wird. Ihre Chance, in Spanien gut abzuschneiden, schätzt die Loßburgerin als gut ein. "Wenn ich das, was ich kann, abrufe, dann könnte schon noch mal eine Medaille rausspringen." Zuletzt hatte es bei der Weltmeisterschaft in Lillehammer (Norwegen) nicht ganz gereicht – gleich dreimal hatte die Athletin mit dem vierten Platz knapp das Podest verpasst.

Doch vor WM und weiteren Trainingseinheiten wird Andrea Rothfuss über Weihnachten in der Heimat ihre Familie besuchen. "Der Papa wohnt dort noch und meine Schwester wieder", sagt die 33-Jährige, die dann ein paar Tage frei hat und auch mal die Beine hochlegen will.