Gaben das neu erschlossene Baugebiet Fuchsloch frei (von links): Vermessungsingenieur Martin Fischer Bürgermeisterstellvertreter Günter Walz, Bürgermeister Jürgen Fuchs und Geschäftsführer Heinz Zimmermann von der GSL. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

"Fuchsloch": Erschließungsträger übergibt Baugebiet / Die Beteiligten müssen einige Hürden nehmen

Nach vierjähriger Planungs- und Erschließungsarbeit wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein für die weitere Entwicklung von Ostelsheim gesetzt. Im "Fuchsloch sollen 300 neue Bürger dazu beitragen, die Infrastruktur zumindest zu erhalten oder gar noch zu verbessern.

Ostelsheim. Was lange währt, wird endlich gut. Nach dem steinigen Weg, den Gemeinderat und Verwaltung zu bewältigen hatten, herrscht jetzt Erleichterung und Zufriedenheit. "Ich freue mich, dass wir heute das Neubaugebiet Fuchsloch freigeben und wir feiern und uns freuen können", resümierte Bürgermeister Jürgen Fuchs im Beisein einer Gruppe interessierter Bürger.

Richtig erschrocken

Dabei hatten sich der Ostelsheimer Gemeinderat und die Verwaltung zunächst alles ganz anders vorgestellt. Bis es schließlich soweit war, galt es für die Beteiligten immer wieder, riesige Hürden zu nehmen.

"Ich bin zum ersten Mal richtig erschrocken, als ich vom Vorkommen der Schlingnatter und des Wendehals in diesem Gebiet hörte", hob der Geschäftsführer der Gesellschaft für Stadt- und Landentwicklung GmbH (GSL), Heinz Zimmermann, hervor. Die amtlichen Forderungen seien im ökologischen Bereich dann auch "relativ hart" gewesen. Deshalb habe man völlig neu denken und planen müssen.

Zimmermann verwies auf die strengen Richtlinien zum Artenschutz, die er für übertrieben hält, was er aus seiner Sicht mit mehreren Beispielen belegte. Die Umsiedlung einer Eidechse beispielsweise koste den Steuerzahler durchschnittlich 4350 Euro. Der Geschäftsführer berichtete außerdem von einem Fall, bei dem die Umsiedlung von vier Rebhühnern 165 000 Euro gekostet habe. "Da muss man dringend etwas tun", forderte der Vertreter der GSL. Seines Wissens sei die Landesregierung jetzt dabei, "die harten Anforderungen etwas zurückzudrehen".

Auch Bürgermeister Jürgen Fuchs ging auf dieses Thema ein. Wegen des Wendehalses und der Schlingnatter habe man "eine ganze Ecke aus der Umlegung herausnehmen müssen". Zum Glück habe man dann weiter in Richtung Osten erschließen können. Der Rathauschef erinnerte daran, dass der Gemeinderat bei der Festlegung der Quadratmeterpreise für die 41 gemeindeeigenen Grundstücke auch eine Sozialkomponente, nämlich Vergünstigungen für junge Familien mit Kindern berücksichtigt habe.

Im neuen Quartier hat der erste Bauherr schon mit der Errichtung eines Einfamilienhauses begonnen. Andere werden jetzt sehr schnell folgen. Auf 5,3 Hektar Erschließungsfläche wurden im Ge- wann Fuchsloch 96 unterschiedlich große Grundstücke geschaffen.

4,6 Millionen Euro

Die Gemeinde erwartet nach Abschluss der Bebauung der Fläche rund 300 neue Einwohner. Dies, so wurde erläutert, sei wegen der Erhaltung oder gar Verbesserung der Infrastruktur in der Gemeinde, wie die Auslastung der Kindergärten, Erhaltung der Grundschule, einer rentablen Wasserversorgung und anderes mehr für Ostelsheim enorm wichtig.

Die Bau- und Planungskosten für die Erschließung betragen insgesamt 4,6 Millionen Euro. Durch den Verkauf gemeindeeigener Grundstücke hat die Kommune allerdings in nächster Zeit auch lukrative Einnahmen.