Der Ostelsheimer Gemeinderat vertagte die Beratungen zur Erhöhung der Sitzungsgelder. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Beschluss über Höhe der Sitzungsgelder vom neuen Ostelsheimer Gemeinderat erst einmal vertagt

Von Bettina Bausch

Ostelsheim. "Jede Arbeit ist ihres Lohnes wert" heißt ein bekanntes Sprichwort. Auch ehrenamtliche Tätigkeit in kommunalen Gremien ist natürlich Arbeit. Sollte ihre Würdigung da nicht auch durch eine kleine finanzielle Anerkennung gebührend zum Ausdruck gebracht werden? Diese Frage treibt derzeit die Bürgermeister im Gäu um.

In einer Sitzung des neuen Ostelsheimer Rates stand deshalb jetzt die Frage nach einer angemessenen Entschädigung auf der Tagesordnung. "Das seither gezahlte Sitzungsgeld wurde seit vielen Jahren nicht mehr erhöht", unterstrich Bürgermeister Jürgen Fuchs. In Ostelsheim beträgt es derzeit 18 Euro pro Sitzung. Vergleiche mit Nachbargemeinden hätten gezeigt, dass dort deutlich mehr gezahlt würde.

Die Verwaltung regte deshalb eine Erhöhung auf 25 Euro pro Sitzung an und legte gleichzeitig einen Vorschlag zur Änderung der bestehenden Satzung für die Entschädigung ehrenamtlicher Tätigkeiten vor. "Ich habe mich umgehört, überall liegen die Sitzungsgelder meist deutlich höher als bei uns", so der Rathauschef. So würden beispielsweise in Gechingen 25 Euro und ab drei Stunden Sitzungsdauer 30 Euro gezahlt. In Grafenau seien es ebenfalls 25 Euro, in Weil der Stadt 45 Euro und in Simmozheim sogar 50 Euro.

"Ehrenamtlich Tätige erhalten den Ersatz ihrer Auslagen und ihren Verdienstausfall nach einheitlichen Durchschnittssätzen", heißt es in der vorgelegten Satzung. Der Durchschnitt für Auslagen beträgt bei einer zeitlichen Inanspruchnahme gestaffelt zwischen zwei und acht Stunden 2,50 Euro bis 12,50 Euro. Der Durchschnittssatz bei Verdienstausfall soll zehn Euro je angefangener Stunde betragen.

Der neue Ostelsheimer Gemeinderat hatte Bedenken, gleich bei Amtsantritt die Entschädigungen zu erhöhen. "Dies würde einen schlechten Eindruck bei den Bürgern machen", meinte Gemeinderat Günter Walz. Die überarbeitete neue Satzung über die Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit wird deshalb jetzt in einigen Monaten erneut auf der Tagesordnung stehen.

Auch Bürgermeister Clemens Götz aus Althengstett hält die in seiner Gemeinde gezahlte 20-Euro-Pauschale ebenfalls für zu niedrig. "Ich verstehe jedoch, dass die Gemeinderäte nicht den Eindruck erwecken wollen, dass sie ihre Arbeit um des Geldes willen tun", hebt Götz hervor.