An immer mehr Bäumen im Ostelsheimer Gemeindewald zeigt sich die Rotfäule. Das Material ist zum Teil nur noch als Brennholz verwendbar. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Neue Gefahr für Ostelsheimer Forst

Von Bettina Bausch

Ostelsheim. Der Gemeindewald war in den vergangenen Jahren für die Ostelsheimer Ratsmitglieder kein Sorgenkind mehr. Das hat sich wieder geändert.

Die Schäden, die die Stürme "Wiebke" und "Lothar" verursacht hatten, waren verschmerzt, und die gestiegenen Holzpreise machten es möglich, dass die Gäugemeinde in den vergangenen Jahren bei den Waldabrechnungen schwarze Zahlen schreiben konnte. Jetzt erfuhr das Gremium von den Forstleuten, dass sich an immer mehr Bäumen die Rotfäule zeigt. Sofort kam die Frage auf, woher diese neue Gefahr für den Wald kommt und wie man ihr begegnen kann. "Wie viel Prozent des Baumbestandes sind davon betroffen?", wollte Gemeinderat Matthias Kröner wissen. Die genaue Zahl konnte Christof Grüntjens von der Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamtes nicht nennen, sah jedoch eine zunehmende Tendenz bei der Erkrankung der Bäume.

"Kann man sagen, dass die Bäume in unserem Wald zu lange stehen bleiben?", fragte Ratsmitglied Eckhard Schweizer. "Die Gefahr ist immer da, steigt jedoch mit zunehmendem Alter ständig", bekräftigte Grüntjens. Klaus Richter schlug vor, doch mehr Tannen zu pflanzen, da diese schneller wachsen und dadurch weniger gefährdet seien.

Man sehe diese Krankheit den Bäumen zunächst nicht an. Sicher sei, dass es eine Eintrittspforte für die Erreger gebe, die sich im Stamm innen von unten nach oben aus- breiten und den Baum von innen faulen lassen, erläuterte Revierleiter Jürgen Martinek. Ein Teil dieser geschädigten Bäume könne noch als Brennholz verwendet werden.

Die Fachleute gaben ihren Zwischenbericht zum Gemeindewald ab. Von den 1800 Festmetern, die zum Einschlagen eingeplant sind, sind bisher knapp 1200 Festmeter gefällt. Weitere 600 Festmeter Buchenholz werden Anfang 2013 geerntet.

Neupflanzungen, Kultursicherung und Einzelschutz sind gut zur Hälfte erledigt. Wegen der noch guten Holzpreise, die jedoch vermutlich im Laufe des nächsten Jahres fallen dürften, empfahlen die Fachleute jetzt einen Mehreinschlag. "Altholznutzung und Jungwaldpflege machen wir jedoch ausgewogen", unterstrich Grüntjens und gab bekannt, dass bislang 12 000 Euro des mit 33 000 Euro eingeplanten Betriebsergebnisses erwirtschaftet wurden.