Endgültiger Entscheidung soll Bürgerinformationsveranstaltung am 2. Juni vorausgehen
Von Marion Selent-Witowski
Ostelsheim. Das Projekt Hermann-Hesse-Bahn und vor allem die damit verbundenen Kosten werden in Ostelsheim kritisch gesehen. Von einer Verhinderungstaktik kann dort deshalb aber nicht die Rede sein, wie Bürgermeister Jürgen Fuchs gestern im Gespräch mit unserer Zeitung betonte.
"Wir wollen uns mehr Zeit für eine Entscheidung nehmen und die Bürger bei dem Projekt mitnehmen. Das geht im Moment alles zu schnell", äußerte sich der Ostelsheimer Rathauschef. Man wolle nicht zuerst einen Gemeinderatsbeschluss fassen und dann ausführlich das kostenträchtige Vorhaben vorstellen. Deshalb sei eine Bürgerinformationsveranstaltung am 2. Juni geplant, bei der den Ostelsheimern nicht nur alle verfügbaren Daten präsentiert würden, sondern ausdrücklich auch Fragen aus der Bevölkerung erwünscht seien. Als ungünstig wird von vielen der in nordöstlicher Richtung am Hang gelegene Haltepunkt beurteilt, der nicht so zentral liegt wie die Bushaltestelle in der Ortsmitte.
In der heutigen Gemeinderatssitzung ab 19.30 Uhr im Ostelsheimer Rathaus soll das vorgesehene Finanzierungskonzept für die Hesse-Bahn vorgestellt, aber nicht, wie am Mittwoch in Althengstett, darüber abgestimmt werden.
"Unsere Gemeinderäte sollen Feedback bekommen, bevor sie entscheiden", sagte Fuchs. Es sei ausreichend Zeit bis zur endgültigen Entscheidung des Kreistags über das Verkehrsinfrastrukturprojekt im Oktober. "Wir finden eine Lösung", ist sich Fuchs sicher.
Wenn es keine Deckelung bei steigenden Betriebskosten gebe, tue man sich in Ostelsheim schwer. Die Gäugemeinde soll künftig 3,7 Prozent des Betriebskostendefizits tragen. Das sind jährlich rund 63 000 Euro. Die Hesse-Bahn koste Ostelsheim aber weitaus mehr, berücksichtige man den finanziellen Invest und die steigende Kreisumlage, so Fuchs.