Mit der öffentlichen Abschlussübung stellte die Jugendfeuerwehr ihr Können unter Beweis. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Übung: Umgang mit Gefahrgut / Kommandant Richter lobt Jugend / Sechs Betreuern begleiten / 24 Stunden auf den Beinen

Ostelsheim. Im Schulhof verunglückte ein Fahrzeug des Bauhofs. Der sich entwickelnde Brand gefährdete nicht nur den Fahrer, sondern auch das Umfeld, weil Gefahrgut auf dem Fahrzeug transportiert wurde. Mit diesem Szenario rundete die Jugendfeuerwehr Ostelsheim ihren Tag der Berufsfeuerwehr ab.

Personenrettung hat Vorrang

"Es ist üblich, dass das erste Löschfahrzeug zur Einsatzstelle kommt und sich der Gruppenführer auf diese Weise einen ersten Eindruck verschafft", erläuterte Tobias Ehmert den Zuschauern der öffentlichen Abschlussübung. Deutlich sichtbar war die Prämisse, dass Personenrettung vorgeht. Deshalb war der erste Trupp unter Atemschutz schnell bei dem Fahrer, der, dargestellt durch eine Übungspuppe, am Reifen des Fahrzeugs saß.

"Wegen des Gefahrstoffs, der zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt ist, wird auf den Funkverkehr verzichtet und zwei Kameraden legen Säureschutzanzüge an", beschrieb Ehmert den Ablauf. Weil es sich um chemische Mittel handelte, wurde die Umgebung des Fahrzeugs mit Schaum abgedeckt, um größere Umweltschäden zu vermeiden.

Nachbargebäude vor Flammen abgeschirmt

Nachdem die verletzte Person in Sicherheit gebracht war, begannen die Feuerwehrleute mit dem Löschangriff. "Um Nachbargebäude vor den Flammen abzuschirmen, beteiligt sich die Aidlinger Jugendfeuerwehr", erklärte Ehmert die so genannte Riegelstellung, bei der die Zusammenarbeit der Jugendwehren zu sehen war.

Zuschauer spenden Applaus

Unterdessen hatte Kommandant Klaus Richter die Einsatzleitung übernommen und lobte abschließend die Leistung des Nachwuchses. "Ich habe gesehen, dass ihr etwas könnt", stellte er nach erfolgreichem Einsatz fest, den auch die Zuschauer mit Applaus würdigten.

Für den Feuerwehrnachwuchs ging dabei der Tag der Berufsfeuerwehr zu Ende, der schon am Vortag begonnen hatte. "Eine Schulung zu Fettexplosionen bildete den Auftakt der 24-Stunden-Übung, die aus verschiedenen Einsatzszenarien bestand", fasste Ehmert zusammen. Dazu zählten das Auspumpen eines Teichs unter der Annahme eines Hochwasserereignisses, die systematische Personensuche mittels Wärmebildkamera oder ein vermeintlicher Großbrand. Die 13 Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren der Ostelsheimer Wehr erlebten beinahe das komplette Spektrum der Aufgaben der Feuerwehr.

Sechs Betreuer begleiteten den Nachwuchs bei den "Einsätzen", von denen am Samstagmorgen noch vor dem Frühstück einer zu einem Flächenbrand gerufen wurde. "Wir sind stolz auf unsere Jugendlichen, die sich toll geschlagen haben und die Herausforderungen annahmen", zog Ehmert nach der Abschlussübung sein Fazit.