Die Gemeinde Ostelsheim steht im nächsten Jahr vor gewaltigen Aufgaben. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Haushalt: Ostelsheim vor großen Herausforderungen / Noch immer 2,7 Millionen auf der hohen Kante

Von Bettina Bausch

Die letzte Gemeinderatsitzung des Jahres stand in Ostelsheim unter einem besonderen Zeichen. Es wurde deutlich, dass die Kommune 2016 vor großen Herausforderungen steht.

Ostelsheim. "Wir haben wieder ein arbeitsreiches Jahr hinter uns. Das geht 2016 auch so weiter", warf Bürgermeister Jürgen Fuchs einen Blick nach vorn. Die bevorstehenden finanziellen Anstrengungen zur Weiterentwicklung der Gäugemeinde spiegeln sich im Haushaltsplan für 2016 wider, den Kämmerer Fabian Dieringer erläuterte. Der Plan hat ein Gesamtvolumen von 7,9 Millionen Euro. Davon entfallen sechs Millionen auf den Verwaltungs- und 1,9 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt. Dies bedeutet eine Steigerung von gut sechs Prozent gegenüber den Einnahmen und Ausgaben des Vorjahres.

Weiterhin schuldenfrei

Der Etat für das nächste Jahr kann dank einer Entnahme in Höhe von 464 000 Euro aus den Rücklagen ausgeglichen werden. Damit schrumpft der Sparstrumpf der Gemeinde auf 2,7 Millionen Euro. Doch Ostelsheim gehört weiterhin zu den verhältnismäßig wenigen Kommunen im Land, die schuldenfrei sind. Ein weiterer erfreulicher Aspekt ist, dass sich die Zuführungsrate zum Investitionshaushalt mit 950 000 Euro durchaus sehen lassen kann. Außerdem ist es gelungen, die Grundsteuer seit den 1990er-Jahren stabil zu halten. "Im Kreis Calw gibt es nur zwei Gemeinden, die drunter sind", erläuterte der Schultes. Dennoch gibt es mit Blick auf die weitere Entwicklung auch skeptische Anmerkungen. Die Schere zwischen den zu zahlenden Umlagen und den Zuweisungen des Landes gehe immer weiter auseinander und dies werde auch so bleiben, vermutet der Kämmerer.

Die Liste der aktuell vorgesehenen Investitionen ist lang. An vorderster Stelle stehen Ausgaben im Zusammenhang mit der Erschließung des Baugebiets Fuchsloch. Hier werden hohe Summen für die Wasserversorgung, Kanalarbeiten, den Bau eines Regenwasserrückhaltebeckens sowie den Ausbau der Bahnhofstraße im Bereich der Abzweigung zum neuen Baugebiet fällig.

Die Errichtung des Regenüberlaufbeckens ist mit der dafür veranschlagten Summe von rund 380 000 Euro ein weiterer großer Brocken.

Auch anteilige Baumaß- nahmen an den beiden Eisenbahnbrücken für die geplante Hesse-Bahn sind im Haushaltsplan berücksichtigt. Weitere große Vorhaben sind die Umbaukosten für Flüchtlingsunterkünfte, die energetische Sanierung der Festhalle, der Schule und des Kindergartens.

Hinzu kommen der dritte Abschnitt zur Modernisierung der Straßenbeleuchtung und die Erweiterung der Erddeponie. Weitere Maßnahmen sind unter anderem diverse Straßensanierungen, die Gestaltung der Außenanlagen für die Schulkindbetreuung und neue Geräte für die Spielplätze.

Wachsende Belastung

Die im Vergleich zu anderen Gemeinden geringen Ausgaben für den Personalbereich nahm Fuchs zum Anlass, auf die angespannte Arbeitsbelastung in der Verwaltung hinzuweisen: "Der Arbeitsaufwand steigt permanent, da müssen wir wohl was machen".