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Bürgermeisterkandidat verweist auf 27-jährige Erfahrung als Kämmerer und Ostelsheimer Rathauschef / Infrastruktur hat Lücken

Ostelsheim. Am morgigen Sonntag bestimmen die Ostelsheimer, wer in den nächsten acht Jahren auf dem Bürgermeistersessel im Rathaus sitzt. Der aussichtsreichste Kandidat, Amtsinhaber Jürgen Fuchs, erklärt im Interview, warum er sich am besten als Verwaltungschef eignet und warum es als solcher nicht notwendig ist, in dem Ort zu wohnen, in dem man arbeitet. Die Interviewfragen gingen auch den beiden Mitbewerbern Till-Axel Gaiser und Jennifer Gaiser zu. Diese verzichteten allerdings auf die Beantwortung.

Welche Fähigkeiten prädestinieren Sie für das Bürgermeisteramt?

Mit meiner 27-jährigen Berufserfahrung als Kämmerer und Bürgermeister im Ostelsheimer Rathaus werde ich mich auch in den kommenden Jahren mit aller Kraft für das Wohl unserer Gemeinde und ihrer Bürger einsetzen. In vertrauensvoller, ehrlicher und konstruktiver Zusammenarbeit mit Bürgern und Gemeinderat können wir unsere Gemeinde auch in Zukunft weiter voranbringen. Wer mich kennt weiß: Ostelsheim liegt mir sehr am Herzen.

Kann man als Bürgermeister nur dann erfolgreich sein, wenn man in dem Ort wohnt, in dem man arbeitet?

Erfolg und Qualität der Arbeit hängen nicht vom Wohnort, sondern von der Person des Stelleninhabers ab. Die vergangenen acht Jahre haben gezeigt, dass es gut funktioniert, auch wenn ich nicht im Ort wohne.

Ich bin immer da, wenn ich gebraucht werde und meine Frau und ich nehmen gerne und regelmäßig am kulturellen Leben und Vereinsgeschehen im Ort teil. Mir ist es wichtig, die Menschen durch Engagement und gute Arbeit für unsere Gemeinde zu überzeugen.

Die Gemeinde Ostelsheim hat ihre Stärken und Schwächen. Wo sehen Sie Letztere und wie können diese behoben werden?

In den kommenden Jahren geht es darum, die örtliche Infrastruktur in guter Qualität zu erhalten und weiter auszubauen. Während wir die Breitbandversorgung in diesem Jahr weiter optimieren können, gibt es beim Mobilfunkempfang noch Defizite.

Auch die Schließung der Versorgungslücke im Lebensmittelbereich und die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (Bürgerrufauto, Hermann-Hesse-Bahn) stehen im Fokus. Neben all diesen Infrastrukturmaßnahmen müssen wir die Dorfgemeinschaft stärken, die Bürger mitnehmen und auch weiterhin die Entstehung neuer Initiativen unterstützen.

Wie möchten Sie dafür sorgen, dass die Gemeinde Ostelsheim insbesondere für junge Familien attraktiver wird und für Senioren lebens- sowie liebenswert bleibt?

Junge Familien ziehen gerne nach Ostelsheim. Die Kinderbetreuungsangebote im Ort sind gut ausgebaut, müssen jedoch andauernd auf den Prüfstand gestellt und auch in Zukunft regelmäßig bedarfsgerecht ausgebaut werden. Das rege Vereinsleben ist für alle Generationen wichtig und wird (mit Schwerpunkt Jugendarbeit) von der Gemeinde auch weiterhin zuverlässig unterstützt.

Auch Senioren wohnen gerne in Ostelsheim, wobei ein Lebensmittelgeschäft (auch als Treffpunkt für ältere Mitbürger) fehlt. Weitere Themen sind ein Bürgerrufauto, Betreutes Wohnen und ärztliche Versorgung.

Was möchten Sie den Bürgern vor der Stimmabgabe am morgigen Sonntag auf jeden Fall noch sagen?

Liebe Ostelsheimerinnen, liebe Ostelsheimer, genießen Sie den Sonntag, aber planen Sie bitte in jedem Fall einen Besuch im Wahllokal im Rathaus ein. Es lohnt sich. Es geht um die Zukunft unserer Gemeinde. Ich bitte Sie um Ihre Stimme, damit wir auch in den kommenden Jahren unser Ostelsheim gemeinsam gestalten können.

u Die Fragen stellte Marion Selent-Witowski.