Nachahmer wünschen sich die Feuerwehren für die interkommunale Einsatzbereitschaft (von. links): Altburgs Abteilungskommandant Achim Nonnenmann, Janosch Christens, Sven Hammann und Calws Stadtbrandmeister Dirk Patzelt. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Sowohl in Ostelsheim als auch in Altburg im Einsatz / Arbeitsplatz auf dem Wimberg / Verbesserung für den ländlichen Raum

Von Steffi Stocker

Calw-Altburg/Ostelsheim. Wenn Feuerwehrmann Janosch Christens über seinen Melder alarmiert wird, muss er zunächst schauen, in welches Magazin er gerufen wird. Denn der junge Mann folgt sowohl dem Ruf der heimischen Wehr in Ostelsheim als auch dem Einsatzbedarf in Altburg.

Christens ist einer der noch wenigen Feuerwehrleute, die ihre Einsatzbereitschaft über die Gemeindegrenzen des eigenen Wohnortes hinaus zur Verfügung stellen. Nämlich auch für den Bereich des Arbeitsplatzes.

Und da er bei Landmaschinen Hammann auf dem Wimberg seine Ausbildung zum Mechaniker absolviert, profitiert die Altburger Feuerwehrabteilung davon. "Ich bin selbst dort aktiv und es passt auch menschlich", berichtet Juniorchef Sven Hammann vom gemeinsamen Ausrücken, wenn die Altburger Wehr alarmiert wird.

Gleichwohl kam das interkommunale Engagement eher zufällig durch eine Geburtstagsfeier zustande, wie Christens erzählte. "Als fertig ausgebildeter Feuerwehrmann und Maschinist ist er eine wertvolle Bereicherung", stellte der Altburger Abteilungskommandant Achim Nonnenmann aufgrund seiner Erfahrungen fest. Nicht nur bei den zahlreichen Einsätzen während des Unwetters Ende März, auch beim Leistungswettbewerb erwies er sich als echte Verstärkung. "Wir rechnen ihm seine Mitwirkung hoch an. Er besitzt bereits das silberne Leistungsabzeichen", verwies Nonnenmann auf das kameradschaftliche und vorbildliche Engagement. "Gerade bei diesen Anforderungen des drillmäßigen Ablaufs von Aufbau der Wasserversorgung, Einsatz des Atemschutzes oder auch Knoten binden werden die Fähigkeiten deutlich", erläutert Calws Stadtbrandmeister Dirk Patzelt.

Gleichzeitig hob er die Bedeutung der interkommunalen Einsatzbereitschaft hervor. "Speziell im ländlich geprägten Raum ist das ein Gewinn, für den auch den jeweiligen Unternehmen unsere Anerkennung gebührt", sagte Patzelt.

Die Tagesverfügbarkeit von Feuerwehrleuten werde geringer, weil diese vielfach außerhalb ihrer Wohnorte arbeiten. In Calw rückt beispielsweise der Oberreichenbacher Kamerad Peter Rentschler mit aus. "Die Feuerwehrgesetzgebung sieht die Möglichkeit schon immer vor und Nachahmer sind gerne willkommen", bekräftigten Patzelt und Nonnenmann.

Ganz praktisch hat Christens deshalb sowohl in Ostelsheim als auch in Altburg eine persönliche Ausrüstung zur Verfügung und beteiligt sich an den Übungen. "Die sind glücklicherweise nicht am gleichen Tag, und auch unser Kommandant gab grünes Licht", berichtete der junge Mann von der Zustimmung durch Klaus Richter. Während die Kooperation für Altburg eine Premiere ist, verzeichnen die Feuerwehren im Gäu bereits mehrfach solche Schnittmengen. "Wir haben schon mehr als zwei Jahre gute Erfahrungen mit der doppelten Wehrzugehörigkeit, die auf den Wunsch eines Arbeitgebers zurückgeht", sagte der Ostelsheimer Kommandant Richter im Gespräch mit unserer Zeitung.

Demnach rückt Julian Schroff auch in Althengstett aus und Lisa Schweizer sowie Joachim Litwin stehen der Gechinger Feuerwehr zur Verfügung.

Nicht nur die Wehren, auch die jeweiligen Arbeitgeber profitieren davon, wie die Kameraden einhellig betonen. So zeigen diese Mitarbeiter mehr Sensibilität für die Arbeitssicherheit und seien ausgebildete Ersthelfer, die im Notfall reagieren.