Der Bahndurchlass in der Ostelsheimer Bahnhofstraße wird deutlich verbreitert. Foto: Bausch

Fuchs: Wenn Herman-Hesse-Bahn nicht kommt, wird es teuer. Ingenieurbüro will Kosten einhalten.

Ostelsheim - Wie eine Maßnahme unweigerlich eine andere nach sich ziehen kann und Kosten verursacht, musste der Ostelsheimer Gemeinderat erfahren. Dies deshalb, weil die Bahnunterführung zum künftigen Baugebiet Fuchsloch zu schmal ist. "Der Bahndurchlass muss breiter werden. Wir brauchen einen Gehweg und eine Leitplanke zur Sicherung der Kinder auf ihrem Schulweg", erläuterte Bürgermeister Jürgen Fuchs. Die lichte Weite der Unterführung müsse von 6,20 Meter auf 8,50 Meter erweitert werden. Die Straße werde auf 5,50 Meter verbreitert. Ein Schrammbord von 0,75 Meter muss eingebaut werden. Außerdem soll die Gehwegbreite 2,25 Meter betragen. Die Durchfahrtshöhe bleibt bei 4,20 Meter.

Da die Bahnbrücke dem Landkreis gehört, waren auch Holger Schwolow vom Landratsamt, Hermann Rothenhöfer vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Karlsruhe und Rainald Knaup von der Transport Technologie Consult GmbH zu der Sitzung gekommen. Sie hatten sowohl Zahlen über die angenommenen Kosten für die Brückenerneuerung als auch einen Plan und den Text für eine eventuelle Eisenbahn-Kreuzungsvereinbarung mitgebracht.

"Wenn die Hermann-Hesse-Bahn nicht kommt, wird es für uns teuer", unterstrich der Schultes. Bei Beteiligung des Landkreises, der die Brücke beim Ausbau der Bahnlinie Calw-Weil der Stadt ohnehin sanieren muss, wird es für Ostelsheim weitaus günstiger.

Von den Gesamtkosten in Höhe von 1,27 Millionen Euro hat die Gemeinde 351 000 Euro zu tragen. Von dieser Summe würden durch den sogenannten Vorteilsausgleich 251 000 Euro vom Landkreis übernommen, so dass die Gemeinde nur noch 100 000 Euro stemmen müsste.

Gemeinderat Klaus Richter hätte gerne die Straße beim Durchlass etwas breiter gesehen. Vor allem die Zufahrt zum neuen Baugebiet müsse noch besser gestaltet werden. Klaus-Dieter Kühlmann wollte wissen, wie verlässlich die vorgelegten Kostenberechnungen seien. "Es ist das Bestreben meines Büros, die Kosten zu halten oder sogar günstiger herauszukommen", antwortete Rothenhöfer.

Das Gremium beschloss die Umbaumaßnahmen des Bahndurchlasses mit den oben dargestellten Maßen. Die Eisenbahnkreuzungs-Vereinbarung nahm der Gemeinde rat lediglich zur Kenntnis, stimmte ihr jedoch noch nicht zu. Die Verwaltung wurde beauftragt zu prüfen, ob für die Maßnahme ein Zuschuss nach dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz gewährt werden kann. Weiter soll die Verwaltung ein Angebot über die Kostensituation bei einem Abbau der Brücke – falls die Reaktivierung der Bahnlinie nicht erfolgt – einholen. Der endgültige Beschluss über die Vereinbarung kann erst gefasst werden, wenn die Kostenfrage geklärt ist.