Beim Ostelsheimer Gemeindeforum standen Gedankenaustausch und Begegnung im Mittelpunkt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Bei jüngstem Forum jede Menge Ideen für verantwortliches christliches Handeln zusammengetragen

Von Bettina Bausch

Ostelsheim. Die evangelische Kirchengemeinde in Ostelsheim ist für ihre Offenheit und Kreativität bekannt. Dies zeigte sich einmal mehr beim jüngsten Gemeindeforum, bei dem es um die weitere Entwicklung der Gemeinde ging.

Wie wollen wir als evangelische Kirchengemeinde leben und was wollen wir erreichen? Was macht uns aus und warum sind wir, wie wir sind? So lauteten die zentralen Fragen. Um Antworten zu finden, hatte der Kirchengemeinderat sowie das Pfarrerehepaar Jochen Stolch und Heike Ehmer-Stolch zu einem offenen Forum für alle Interessierten ins Gemeindehaus eingeladen. "Meine Frau hat heute schon über diese Fragen im Gottesdienst gepredigt", berichtete Stolch.

Wie sich bei der Nachmittagsveranstaltung zeigte, hatte sich schon vor einigen Jahren der damalige Kirchengemeinderat mit zielführenden Thesen beschäftigt und wichtige Leitsätze beschlossen. Diese ergeben in der Summe ein Leitbild für die Gemeindeglieder, geben Identität und sind zugleich immer wieder Motivation. Jetzt wurden die Kernsätze hervorgeholt und mit reichlich Elan sowie Visionen neu belebt.

Nach dem gemütlichen Kaffeetrinken wurden die Teilnehmer in sechs Gruppen eingeteilt, die sich jeweils Gedanken machten zur Ausgestaltung eines Leitsatzes. Im Einzelnen ging es um die Fragen: Wie können wir uns als einladende Gemeinde und Beteiligungskirche verbessern? Wie können wir Außenstehenden ein positives Zugehörigkeitsgefühl geben, das Evangelium in den Alltag tragen, die Schöpfung bewahren, die Stimme für Sprachlose erheben und partnerschaftlich handeln?

In den Gruppen wurde ausgiebig diskutiert. Ergebnisse wurden auf farbig ausgeschnittene Papierdreiecke notiert. Bei dessen Zusammensetzung ergab sich ein schönes Bild. "Der Stern ist ein Symbol für die Verheißungen Gottes", freute sich die Pfarrerin.

Als dann wieder alle zusammen im Kreis saßen, wurden jede Menge Ideen sowie Vorschläge für verantwortliches christliches Handeln vorgetragen und diskutiert. So wurde zum Beispiel gefordert, noch konsequenter fair gehandelte Waren sowie regionale Produkte zu kaufen. Dies solle zumindest für alle Veranstaltungen der Kirchengemeinde gelten, forderte Armin Sayer.

"Wir sollten mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap anbieten", schlug Gisela Jung vor. Daniela Kanzleiter regte an, noch mehr in offener, freundlicher Art auf andere Menschen zuzugehen.

"Wir müssen die Leute auf ihre Begabungen hin ansprechen", lautete die einhellige Meinung. Tobias Kling meinte, dass das Evangelium noch mehr im alltäglichen Leben zum Ausdruck kommen müsse. Dazu gehöre auch, andere Menschen zu begleiten und, wo es nötig sei, Hilfestellung zu geben. Ein mutmachendes Wort lautete am Schluss, dass Menschen zwar säen, aber letztendlich Gott für das Wachstum sorgt.

Während die Erwachsenen eifrig diskutierten, hatten die Kinder ein Erfolgserlebnis und viel Spaß beim Zusammenbauen eines Puzzles, das die Ostelsheimer Kirche zeigt.