Die Erschließung des Baugebiets "Fuchsloch" (im Hintergrund) wird eine große finanzielle Herausforderung für die Gemeinde Os­telsheim. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Rücklagenpolster von 4,95 Millionen Euro / Dringende Kanalsanierungen sowie hohe Ausgaben wegen S-Bahn

Ostelsheim (ina). Die Ostelsheimer Gemeinderäte sahen in der jüngsten Sitzung zufrieden aus: Die Jahresrechnung 2013 schloss mit einem Überschuss von rund 137 000 Euro ab, und die Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt war mit rund 850 000 Euro um etwa 330 000 Euro höher als veranschlagt. Die Mehreinnahmen resultierten vor allem aus der Gewerbesteuer, dem Gemeindeanteil an der Einkommensteuer und den Benutzungsgebühren der Kindertagesstätte Kunterbunt.

Auch der Rücklagenstand in Höhe von 4,95 Millionen Euro kann sich sehen lassen. "Das muss man aber im Hinblick auf die dringlichen Maßnahmen sehen, die auf uns zukommen", sagt Gemeindekämmerer Fabian Dieringer. Er nennt spontan an erster Stelle die Kosten für die Erschließung des neuen Baugebiets "Fuchsloch", dringende Kanalsanierungen und die Ausgaben, die bei der Realisierung der Hermann-Hesse-Bahn auf die Gemeinde zukommen würden. Und noch einen Wermutstropfen gibt es bei der derzeitigen finanziellen Situation der Gemeinde: Auf die größten Teile der Einnahmen hat die Kommune keinen Einfluss, denn sie kommen als Zuweisungen von außen. "Die Kommune erzielt den wesentlichen Teil ihrer Einnahmen aus dem Gemeindeanteil der Einkommensteuer, aus allgemeinen Zuweisungen des kommunalen Finanzausgleichs sowie aus Realsteuern. Der Anteil dieser in Summe genommenen Einnahmen betrug 2013 rund 60 Prozent der Gesamteinnahmen", so Dieringer.

Im Verwaltungshaushalt ergab sich im Jahr 2013 eine wesentliche Verbesserung. Die Personalkosten betrugen 23,4 Prozent der Ausgaben. Zuschussbedarf hatten der Kindergarten Schulstraße bei einer Kostendeckung von 56 Prozent und der Kindergarten Gechinger Straße, bei dem der Kostendeckungsgrad 27 Prozent betrug. Die Bestattungskosten erreichten eine Kostendeckung von 48 Prozent und wurden ebenfalls subventioniert.

Überschüsse gab es jedoch bei der Abwasserbeseitigung (acht Prozent), bei der Erddeponie (drei Prozent), bei der Wasserversorgung (zwei Prozent) Prozent, beim Gemeindewald (20 Prozent) und bei der Photovoltaikanlage der Gemeinde (48 Prozent).