Kommunales: Zweiter Anlauf für Zuschüsse notwendig / Zum Teil schwierige geologische Verhältnisse

Ostelsheim. Auf die Gemeinde Ostelsheim kommen kurz- und mittelfristig enorme Investitionen für Kanalsanierungen zu. Dies wurde in der Gemeinderatssitzung am Freitag deutlich. Und zwar gleich in drei Bereichen: in der Bahnhofstraße, im Bereich Simmozheimer Weg/Calwer Straße und im Unteren Tal. Nach ersten Schätzungen addieren sich die Kosten auf mindestens 700 000 Euro.

"Für das Jahr 2017 wurde bereits eine Förderung für die Sanierung des Niederschlagwasserkanals in geschlossener Weise beantragt. Der Zuschussantrag wurde abgelehnt", sagte Bürgermeister Jürgen Fuchs. Die Kommune musste jedoch handeln und hat ohne Bezuschussung bereits Kalkablagerungen beseitigt, um weitere Rückstaus zu verhindern.

Schätzungen vorgestellt

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Henne erneut Zuschussanträge zu stellen. Nach derzeitigem Stand könnten die anstehenden Projekte mit 71 Prozent der Baukosten bezuschusst werden. Bei der ersten Maßnahme in der Bahnhofstraße fallen nach derzeitigen Schätzungen rund 178 000 Euro an.

Ein weiterer, noch größerer Brocken ist die Kanalsanierung im Bereich Simmozheimer Weg/Calwer Straße. Hier gehen die aktuellen Kostenschätzungen von 544 000 Euro aus und zwar für Kanalbau, Wasserleitungsaustausch und Straßenbau.

"Wegen der vermuteten ungünstigen geologischen Verhältnisse ist in diesem Bereich der Calwer Straße mit einem geschätzten höheren Aufwand von bis zu 65 000 Euro bei der Bauwerksgründung und Baugrubensicherung zu rechnen", teilte das Sindelfinger Ingenieurbüro Henne mit.

Bei den Kanalarbeiten in diesem Bereich werden Rohre mit größerem Durchmesser verlegt, damit es keine Rückstaus mehr gibt. Im Unteren Tal wurden im Zuge der Kanaluntersuchungen an zwei öffentlichen Stellen und drei Kanalschächten auf Privatgrundstücken Undichtigkeiten, Schäden und Lageabweichungen festgestellt.

Offene Bauweise

"Die vorhandenen Kanalschächte sollten in offener Bauweise erneuert werden", schlägt Ingenieur Egbert Henne vor. Aufgrund der zu erwartenden geologischen Verhältnisse ist auch hier mit erschwerten Gründungsbedingungen zu rechnen. Der Rathauschef verwies darauf, dass die Kosten auch hier im sechsstelligen Bereich liegen werden. Das Ratsgremium beschloss letztlich, diese Maßnahme noch zu verschieben.