Beim Erntedankfest gab es jede Menge zu staunen und Kirchenchorleiterin Damaris Hoch (vorne rechts) wurde für zehnjährige Chorarbeit gedankt. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Geschichte lenkt Blick auf Bewahrung der Schöpfung / Umweltteam animiert zum Radeln

Einmal im Jahr begeht die evangelische Kirchengemeinde Ostelsheim das Erntedankfest, um über die Gaben der Natur und über die Bewahrung der Schöpfung nachzudenken.

Ostelsheim. Bei einem Familiengottesdienst engagierten sich neben Pfarrerin Elke Ehmer-Stolch der Posaunenchor, der Kirchenchor sowie die Kinderkirche. Der Chorraum war mit gespendeten Früchten, Gemüse sowie anderen Lebensmitteln geschmückt. Diese farbenfrohe Dekoration wies gleichzeitig hin auf das Motto des Gottesdienstes "Da staunst du". Beim Calwer Tafelladen Carisatt darf man sich jetzt schon auf die gespendeten Nahrungsmittel aus Ostelsheim freuen.

Hastig durch die Stadt

Dem Thema Staunen widmete die Seelsorgerin ihre Predigt. Mit einer Geschichte machte Ehmer-Stolch die Situation moderner Menschen deutlich. Ein Vater hat es eilig und hastet mit seiner kleinen Tochter geradezu durch die Stadt. Da er unter Zeitdruck steht, sieht er nicht nach rechts und nicht nach links.

Aber das Kind kann noch staunen. Es sieht einen kleinen Käfer eine Vogelfeder, eine Pusteblume und vieles andere am Weg. Erst als der Vater an der roten Ampel stehen bleiben muss, stellt er sich mehr auf das Kind ein und mäßigt sein Tempo.

Er merkt, dass er so Wesentliches im Leben verpasst. "Erntedank ist wie eine rote Ampel", unterstrich Ehmer-Stolch. Kinder könnten eben noch staunen. Das sollten auch die Erwachsenen wieder lernen. Auf dem Weg zum gemeinsamen Mittagessen im Gemeindehaus konnten die Besucher an verschiedenen Stellen Staunenswertes betrachten, zum Beispiel, wie in einem idyllischen Efeugebüsch quirliges Leben herrscht, weil dort verschiedene Wildbienen und Hummeln unterwegs sind. Im Gemeindehaus war ein Tisch aufgebaut, an dem ein umfangreiches Angebot an Produkten aus fairem Handel angeboten wurden. Das gemeinsame Mittagessen war aus regionalen Produkten und biologischen Zutaten gekocht.

Dank an Chorleiterin

Die Pfarrerin und der Kirchenchor nutzten die Gelegenheit, um die Arbeit von Chorleiterin Damaris Hoch zu würdigen, die den Kirchenchor seit zehn Jahren leitet. "Frau Hoch ist verlässlich, gibt viele Impulse und hat tolle Ideen", lobte die Seelsorgerin und überreichte einen Blumenstrauß.

Stolz wies das Umweltteam "Grüner Gockel" auf den neuen Fahrradständer hin, der auf seine Initiative vor der Kirche angebracht wurde. Er soll dazu animieren, das Auto stehen zu lassen und noch mehr mit dem Drahtesel zur Kirche zu fahren. Die Kirchengemeinde besitzt den "Grünen Gockel". Diese für kirchliche Einrichtungen geschaffene Plakette wird an Gemeinden vergeben, die sich aktiv an der Umweltarbeit engagieren.