Die evangelische Kirchengemeinde Ostelsheim bekommt Mitte Februar erneut das Öko-Zertifikat "Grüner Gockel". Foto: Fritsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ostelsheimer Kirchengemeinde bekommt erneut den "Grünen Gockel" / Weitere Mitstreiter erwünscht

Der "Grüne Gockel" ist eine speziell für Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen entwickelte Form des Umweltmanagementsystems der Europäischen Union. Teilnehmende Kirchengemeinden verpflichten sich zu einer aktiven Umweltarbeit. Im Jahr 2006 beschloss der Kirchengemeinderat der Gäugemeinde die Beteiligung am Projekt, und am 18. Januar 2007 hatte das neu gegründete Umweltteam seine erste Sitzung. Am 22. Dezember 2007 erfolgte die Zertifizierung der evangelischen Kirchengemeinde Ostelsheim nach der Verordnung des Oberkirchenrats von einem kirchlichen Umweltrevisor als erste Gemeinde im Landkreis Calw. Nach dem Festgottesdienst zur Überreichung des Zertifikats am 4. Mai 2008 wurde eine Plakette neben dem Südportal der Kirche angebracht.

Ostelsheim. Die evangelische Kirchengemeinde Ostelsheim wird am Sonntag, 15. Februar, erneut mit einem Öko-Zertifikat ausgezeichnet. Im Gottesdienst ab 10 Uhr wird Dekan Erich Hartmann predigen. Helga Baur von der Geschäftsstelle Grüner Gockel der Evangelischen Landeskirche Württemberg ist zu Gast und überreicht das Zertifikat (siehe "Info").

"Wir sind froh und glücklich darüber, dass sich unsere Anstrengungen zur Bewahrung der Schöpfung lohnen und wir dafür sogar eine Auszeichnung, den sogenannten ›Grünen Gockel", der Evangelischen Landeskirche erhalten", sagt der Ostelsheimer Pfarrer Jochen Stolch. Die Auszeichnung belohne den Einsatz der Kirchengemeinde für Gottes gute Schöpfung und entspreche deren elementaren Anliegen, Umwelt und Natur zu bewahren. "Denn die Verantwortung für Frieden, Gerechtigkeit und die Schöpfungsbewahrung ist eine Kernaufgabe unseres christlichen Glaubens. Das Umweltteam unserer Kirchengemeinde versteht seine Arbeit darum nicht ausschließlich als Aufgabe unserer Kirchengemeinde, sondern ebenso als Ausdruck eines Prozesses für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Damit leisten wir unseren Beitrag an dem Bemühen, den Umwelt- und Klimaschutz nachhaltig voranzutreiben. Denn es ist uns bewusst, dass christliche Nächstenliebe nicht ohne Engagement für die Generationen nach uns zu denken und zu leben ist, darum wollen wir beispielhaft nach außen wirken und unser Christsein glaubwürdig leben", äußert sich der Geistliche.

Dass dies gelingen könne, bestätige die Auszeichnung. Pfarrer Stolch resümiert: "Wir freuen uns, wenn viele Gemeindeglieder diese Arbeit unterstützen, denn so wie Christinnen, Christen und Kirchen die Anwaltschaft für Arme und Unterdrückte übernehmen (sollen), sind sie heute gefordert, sich gegen die weitere Zerstörung der Lebensgrundlage aller Geschöpfe einzusetzen. Wir alle sind aufgefordert, etwas zu unternehmen gegen das Artensterben, den Klimawandel oder die Ressourcenausbeutung, um nur einige Stichworte zu nennen. Gerade wir Christen sollten das Seufzen der Schöpfung (Römerbrief, Kapitel 8, Vers 22) hören und ernst nehmen und uns für die Umwelt und unsere Lebensgrundlagen einsetzen, ganz im Sinne Gottes, der uns nicht nur den Auftrag gegeben hat, diese Erde zu bebauen, sondern sie eben auch zu bewahren (1. Mose 2,15). Wir sind dran an dieser Aufgabe und würden uns freuen, wenn noch mehr, vor allem jüngere Menschen diese wichtige Aufgabe auch mittragen. Denn Umweltschutz geht uns alle an."