Die Vermittlung der deutschen Sprache ist den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Ostelsheimer Arbeitskreises Asyl ein Herzensanliegen. Archivfoto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlingsbetreuung: Helfer leisten unzählige Stunden / Begegnung im Bistro "Miteinander-Füreinander"

Zu Beginn des nächsten Jahres soll es so weit sein: Der Ostelsheimer Arbeitskreis (AK) Asyl wird dann eingetragener Verein sein und kann die damit verbundenen Vorteile nutzen.

Ostelsheim. Ein solcher kann unkomplizierter mit Spenden umgehen und Quittungen für selbige ausstellen. Außerdem kann ein Verein leichter staatliche Fördergelder beantragen. Auf diese Unterstützung sind die Flüchtlingsbegleiter angewiesen.

1000 Euro bewilligt

Inzwischen hat der Ostelsheimer AK Asyl einen Antrag auf Unterstützung seiner Arbeit gestellt. Der Gemeinderat bewilligte in seiner jüngsten Sitzung zunächst einmal 1000 Euro. "Da wird sehr wertvolle Arbeit geleistet", unterstrich Bürgermeister Jürgen Fuchs. Auch Pfarrer Jochen Ehmer-Stolch ist voll des Lobes über das große Engagement der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer.

"Der Deutschunterricht, ein Dolmetscher, der in verschiedenen Situationen unabdingbar ist, das Kennenlernen unseres Lebens und unserer Kultur, lassen immer wieder Kosten entstehen", sagte Reinhard Zimmerling, der Vorsitzende des Ostelsheimer AK Asyl. Er macht darauf aufmerksam, dass bei den ehrenamtlichen Helfer inzwischen eine hohe Zahl von Arbeitsstunden zusammengekommen ist, die ehrenamtlich geleistet wurden. Bisher habe man sich vor allem durch private Spenden und Beiträge der beiden Kirchen finanziert.

Der AK Asyl besteht seit rund eineinhalb Jahren und arbeitet überaus erfolgreich. Dies ist möglich, weil in der Gäugemeinde die Vernetzung und Zusammenarbeit mit Vereinen sowie anderen gesellschaftlichen Gruppen besonders gut gelungen ist.

Unterricht aufgebaut

In den vergangenen Monaten konnte außerdem ein vier Mal in der Woche stattfindender Deutschunterricht aufgebaut werden. Diese sind inzwischen zur hervorragenden Starthilfe für die anschließend in Calw stattfindenden Integrationskurse geworden. So konnte beispielsweise ein Asylbewerber aufgrund seiner Deutschkenntnisse bereits in eine beruflichen Anstellung vermittelt werden.

Ein Herzstück der Betreuungsarbeit ist das jeweils dienstags von 18 bis 20 Uhr stattfindende offene Bistro-Treffen "Miteinander-Füreinander". Bei Getränken und Snacks kommen sich dadurch Bürger und Flüchtlinge menschlich näher. Besonders wichtig sind die alltagspraktischen Hilfen und Lösungen, die an diesen offenen Gesprächsabenden gefunden werden. Da wird in ungezwungener Atmosphäre kommuniziert, da werden Asylsuchende über die Kleiderbörse informiert, es werden Besuche bei Behörden vereinbart, Probleme mit PC und Smartphone gelöst oder auch Fahrräder vermittelt.