Der Stammheimer Metzgermeister Siegfried Mann (links) kommt zwei Mal wöchentlich mit seinem mobilen Verkaufsstand nach Ostelsheim. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Nahversorgung: Ostelsheim hat immer noch kein neues Lebensmittelgeschäft

Ostelsheim. Eine gute Nahversorgung ist Lebensqualität und entscheidet über die Zukunftsfähigkeit einer Kommune. Daher bemühen sich der Ostelsheimer Bürgermeister Jürgen Fuchs und der Gemeinderat immer wieder um die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes, wie es ihn bis Ende 2011 in der Gäugemeinde noch gab.

Vor Kurzem hat der einzige Obst- und Gemüseladen geschlossen, der ein Jahr lang in der rund 2400 Einwohner zählenden Gäugemeinde existierte. "Ich hätte in Ostelsheim gerne weitergemacht, aber es lohnte sich einfach nicht mehr", sagt Obsthändler Yazar Burhan, dem die Kommune mit einem reduzierten Mietpreis sehr entgegengekommen war. Inzwischen hat Burhan einen neuen Laden in der Nachbargemeinde Gechingen eröffnet. Dies bedauert der Bürgermeister außerordentlich. Er arbeitet unablässig an diesem Versorgungsproblem.

Marktanalyse erstellt

"Ich habe viele Unternehmen angeschrieben und telefoniere immer wieder mit infrage kommenden Unternehmen", unterstreicht der Schultes, dem das Fehlen einer guten Nahversorgung sichtlich unter den Nägeln brennt. Eine vor einigen Jahren im Auftrag der Kommune von einem Fachunternehmen umgesetzte Marktanalyse hatte ergeben, dass die Bewohner der Gäugemeinde sogar über eine über- durchschnittliche Kaufkraft verfügen.

Geeignete Grundstücke

Der Mangel an einer Nahversorgung mit Lebensmitteln trifft vor allem junge sowie nicht mobile und ältere Menschen. "Unser Ort ist für einen Lebensmittelmarkt einfach zu klein", vermutet der Rathauschef. Er verweist darauf, dass die Gemeinde mittlerweile über mindestens zwei bestens geeignete Areale verfügt, auf denen ein interessierter Investor sofort einen Laden erstellen könne.

Der Schultes freut sich darüber, dass der Stammheimer Metzgermeister Siegfried Mann mittwochs und samstags mit seinem Laden auf Rädern vorbeikommt und aus der Region stammende Fleisch- und Wurstwaren anbietet. "Dieses Angebot wird gut angenommen", freut sich Fuchs.

Früher hätten fliegende Händler mit Obst- und Gemüseangeboten regelmäßig in der Gäugemeinde Station gemacht. Der Schultes würde sich freuen, wenn das wieder der Fall sein könnte. Der gemeindeeigene Platz beim Adlerbrunnen liege sehr zentral in der Ortsmitte und könne von der Gemeinde jederzeit dafür zur Verfügung gestellt werden.