Das Unwetter in der Nacht auf Samstag sorgte für beträchtliche Schäden: In Orschweier fiel ein entwurzelter Baum auf ein Auto. Foto: Hoffmann

Heftiger Niederschlag legt kurzzeitig Verkehr auf der A 5 lahm. 15.000 Pfadfinder in Straßburg evakuiert.

Ortenau - Ein Unwetter im Ortenaukreis hat in der Nacht von Freitag auf Samstag für einige Schäden gesorgt und Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehren auf den Plan gerufen.

Die Unwetterfront erreichtekurz nach 1 Uhr den südlichen Bereich des Polizeipräsidiums. Auf der A 5 im Bereich Rust und Ettenheim waren viele Verkehrsteilnehmer durch heftige Niederschläge und Hagel gezwungen, auf dem Standstreifen anzuhalten. Eine Weiterfahrt war laut einer Mitteilung der Polizei nahezu unmöglich.

In der Folge wurden fünf umgestürzte Bäume beziehungsweise abgerissene Äste gemeldet, die von den jeweils zuständigen Einsatzkräften der Polizei und Feuerwehr beseitigt wurden.

Auch zwei Blitzeinschläge waren in der Ortenau zu verzeichnen. Zum ersten kam es am späten Freitagabend gegen 22.45 Uhr in Renchen. Er sorgte für einen kleinen Flächenbrand auf einem Ackergrundstück. Der örtlichen Feuerwehr gelang es, den Brand schnell zu löschen. Ein zweiter Blitzeinschlag sorgte in Gaggenau für einen Schaden von rund 30.000 Euro. Der Blitz schlug gegen 2.50 Uhr in einem Gebäude ein. Infolgedessen geriet der Dachstuhl in Brand. Doch auch in diesem Fall hatten die zuständigen Feuerwehren den Brand sehr schnell im Griff. Menschen hätten keine Blessuren davongetragen, schreibt die Polizei in ihrem Bericht weiter.

Anders die Situation in Straßburg: Bei einem internationalen Pfadfindertreffen mussten mehr als 15.000 Teilnehmer im Alter von 14 bis 17 Jahren evakuiert werden. Als sich das Gewitter entlud, wurden die Jugendlichen in nur 15 Minuten ins nahe gelegene Zenith einquartiert.

Heftige Sturmböen hatten an den rund 2400 Zelten gezerrt und viele Installationen niedergerissen. Gendarmerie, Feuerwehr und Rotes Kreuz vor Ort wurden von nahen Einheiten umgehend verstärkt. Das Rote Kreuz verteilte 2000 wärmende Decken. 14 Jungpfadfinder mussten aufgrund von Verstauchungen, Verrenkungen und Brüchen behandelt werden.

Als das Unwetter gegen 4.30 Uhr vorüber war, begonnen Einsatzkräfte und 1500 Freiwillige vom französischen Pfadfinderverband sofort mit den Aufräumarbeiten auf dem 20 Hektar großen Zeltplatz. Nach dem Frühstück packten auch die Jugendlichen mit an. Trotz der Widrigkeiten soll das Zeltlager planmäßig bis Donnerstag fortgesetzt werden.