Drei Teams, drei Meisterschaften: In Ottenheim gab es am Wochenende allerhand zu feiern. Foto: Künstle

Kreisliga B: Ottenheim feiert Titel der Fußballer, Handballerinnen und Handballer. SC Friesenheim dank Siegesserie auf Platz eins.

Der FC Ottenheim und der SC Friesenheim haben am Wochenende die Meisterschaften in den Staffeln IV und V der Kreisliga B gefeiert. Während der FCO den ersten Platz erst in der Schlussphase verteidigte, verdrängte Friesenheim mit der letzten Möglichkeit den SC Offenburg II von der Spitze.

In Ottenheim wurden am Wochenende gleich drei sportliche Ereignisse gefeiert. "Ein Dorf steigt auf", stand am Wochenende auf vielen T-Shirts in Ottenheim. Grund dafür war der 3:1-Sieg des FC Ottenheim gegen die Mannschaft aus Ettenheimweiler, mit dem sich die Ottenheimer Fußballer den Meistertitel in der Kreisliga B, Staffel V, und den Aufstieg in die Kreisklasse A sicherten.

Vorausgegangen waren zudem die Meisterschaften der Handballerinnen in der Südbadenliga und ihrer männlichen Kollegen in der Landesliga. Damit war das "Triple" perfekt. Hinzu kommt der neue Kirchturm der evangelischen Kirche, der in den nächsten Tagen seine Höhe von 60 Metern erreichen soll. Symbolisch steigt er also auch auf. Deshalb zeigt das Motiv auf dem T-Shirt nicht nur Hand- und Fußballer in den jeweiligen Farben, sondern auch in der Mitte den Kirchturm in seiner ehemaligen und nun wieder zukünftigen Höhe.

Etikett auf dem "Meisterbier" zeigt die Vereinslogos

Man ist in Ottenheim wohl davon ausgegangen, dass die Fußballer mit einem Sieg die Meisterschaft gewinnen können, was nicht nur die T-Shirts, sondern auch der vorbereitete Lastwagen, tatkräftig geschmückt von Mitgliedern und Spielerfrauen, für eine Jubelfahrt durch den Ort beweisen. Durch den Umstand, dass die Sportanlagen am Westende von Ottenheim liegen, konnte man anschließend die drei Meisterschaften lange feiern, ohne Rücksicht auf die übrigen Bewohner nehmen zu müssen.

Bereits im Vorfeld hatte sich das Vorstandsteam des FCO allerhand einfallen lassen. Das Sportheim war liebevoll bis ins Detail geschmückt. Auf Plakaten wurde den Spielern für eine "grandiose Saison" gedankt, viele Fans hatten sich passend in blau und weiß eingekleidet. Eigens ließ man sogar ein "Meisterbier" anfertigen, auf dessen Etikett das Logo des TuS und des FC Ottenheim zu sehen war. Nur ein kleines Zeichen dafür, wie sehr beide Vereine zusammengerückt sind. Es sind Freundschaften entstanden, die Brücken schlagen. Und gemeinsam freut man sich nun auf eine spannende Zukunft und eine neue Herausforderung – in jeweils drei neuen Ligen.

Auch beim zweiten Kreisliga-B-Aufsteiger, dem SC Friesenheim, herrschte zwei Tage nach dem entscheidenden 1:0-Sieg gegen den SV Niederschopfheim weiter große Freude. "Es ist schon eine kleine Sensation und super für den gesamten Verein", so Jürgen Adam, Vorstand Sport des SCF, über den Sprung auf Platz eins am letzten Spieltag. "Wir haben spekuliert, aber damit rechnen, dass der SC Offenburg II tatsächlich verlieren würde, konnten wir natürlich nicht. Vielleicht waren sie sich einfach zu sicher." Ähnlich sieht es der scheidende Spielertrainer Jürgen Wippich, der zum FV Auenheim wechselt: "Ich war mir immer sicher, dass wir alle Spiele nach der Niederlage gegen die DJK Offenburg im März gewinnen können. Aber ich dachte nicht, dass der SCO II noch drei Spiele verliert."

Beeindruckend war die Friesenheimer Siegesserie, die zehn Spiele anhielt. Nur dank dieses Laufs war es überhaupt möglich, dass der SCF acht Punkte Rückstand auf Offenburg, die zu Beginn der Rückrunde bestanden hatten, aufholen konnte. "Wir hatten das schwerere Programm als der SCO II, aber die Mannschaft wollte unbedingt", so Adam. Gerade der Sieg im direkten Duell fünf Spieltage vor Schluss ließ den Glauben an den Coup wachsen. "Das hat uns einen richtigen Schub gegeben" erinnert sich Adam. "Dass wir gleichzeitig den Relegationsplatz so gut wie sicher hatten, hat dem Team außerdem den ganz großen Druck genommen."

Für Wippich lag der Schlüssel in den Spielen gegen die besten fünf Teams, die Friesenheim allesamt gewann, während Offenburg nur drei Punkte holte. "Außerdem haben wir dabei nur zwei Tore kassiert. Getreu dem Motto: ›Der Westphal gewinnt das Spiel, die Abwehr die Meisterschaft‹", so der Spielertrainer. Er selbst gehe "mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mit diesen Jungs konnte ich meine erste Meisterschaft erringen, das werde ich nie vergessen. Aber ich freue mich auch auf die neue Aufgabe."