In der klassischen gelben Postkutsche fahren die Markgräfin Valerie und der Markgraf Max von Baden von Schloss Salem nach Schloss Staufenberg. Foto: Wagner

Markgräfin Valerie und Markgraf Max von Baden machen auf ihrer Reise Halt im Harmersbachtal.

Zell - Es ist eine Reminiszenz an vergangene Zeiten: Seit Pfingstsonntag reist Markgraf Max von Baden mit Gefolge wie einst seine Vorfahren in einer Postkutsche von seinem Stammsitz Salem am Bodensee zu seinem Schloss Staufenberg in Durbach.

Der Höhepunkt der Reise erfolgt am Freitag, 29. Mai, um 18 Uhr, wenn der Markgraf in der ehemals freien Reichsstadt Zell und im ehemaligen Reichstal Harmersbach vor den Rathäusern Zell und Unterharmersbach von den Bürgerwehren und den Musikkapellen mit einem Ehrensalut und dem Marsch "Hoch Badnerland" wie einstmals empfangen wird.

Sieben Tage dauert die minutiös geplante Reise in der von vier Warmblütern gezogenen Kutsche der "Ehemals Großherzoglichen Badischen Post". Hoch auf der knallgelben Postkutsche mit dem badischen Wappen sitzen vorn die Fahrer in der schmucken badischen gelb-roten Postuniform. Hinten werden Max Markgraf von Baden, seit 1963 Chef des Hauses Baden, seine Gemahlin Valerie vom vormaligen österreichischen Kaiser- und ungarischen Königshaus Habsburg-Lothringen mit der Gräfin Douglas sitzen und den Bürgern zuwinken.

Das Reisen mit der Postkutsche zählt zu den großen Leidenschaften des 82-jährigen Adligen, der als Cousin ersten Grades des englischen Thronfolgers Charles auch auf der europäischen Adelsliste oben steht. Seine Reisen mit der Postkutsche führten ihn in den vergangenen Jahren unter anderem nach Wien, Paris und Rom. Dagegen ist die diesjährige siebentägige Reise eher kurz. Knapp 200 Kilometer sind es insgesamt, die er von Salem nach Durbach zurücklegt. Jeden Tag sind die markgräflichen Reisenden zwischen sechs und acht Stunden auf den 25 bis 30 Kilometer langen Tagesstrecken unterwegs. Oft wird an schönen Plätzen an der Strecke Rast gemacht oder bei Freunden und guten Bekannten eingekehrt.

Am sechsten Tag der Tag der Reise, am 29. Mai, führt der Weg der Postkutsche in die Ortenau. Von Hornberg über Gutach nach Hausach und Haslach, wo ein Besuch des Hansjakob-Museums vorgesehen ist, geht es über Bollenbach, Steinach und Unterentersbach nach Zell am Harmersbach, wo dem Markgrafen ein großer Empfang berei-tet werden soll. Ulanen hoch zu Ross werden die Kutsche zum Zeller Rathaus begleiten.

Dort stehen die Zeller Bürgerwehr mit Spielmannszug und Trachtengruppe und die Stadtkapelle zum Empfang bereit, um zu präsentieren und den hohen Gast mit einem Ehrensalut zu begrüßen. Die Stadtkapelle wird den Marsch "Hochbadnerland" spielen. Bürgermeister Hans-Martin Moll wird in einer seiner letzten Amtshandlungen vor Antritt des Ruhestandes den Markgrafen begrüßen. Vor dem Unterharmersbacher Rathaus wird die Bürgerwehr Unterharmersbach mit Spielmannszug und Trachtengruppe den Markgrafen erwarten.

Auf ihrem Gestüt Lunzenhof lädt dann die bekannte badische Araber-Züchterfamilie Hansjürgen und Inge Friedmann zu einem Empfang ein, bei dem die "Talfinken" die Gäste mit dem Badnerlied begrüßen und die Musikkapelle Unterharmersbach mit flotten Märschen die Gäste unterhält. Durch die Zucht und die gemeinsame Liebe zu den Pferden sind der Markgraf und die Familie Friedmann schon lange eng befreundet.

Für alle, die Freitagabend beim Empfang des Markgrafen in Zell nicht dabei sein können, gibt es am Samstagmorgen nochmals Gelegenheit, ihm zuzuwinken. Punkt 9 Uhr geht die Reise weiter. Über Berg und Tal und durch Wald und Wiesen geht es nach Durbach, wo die Postkutschenreise endet.