Hart bedrängt: Jens Gudelius (mit Ball) erzielte drei bei der SG-Niederlage in Weil. Foto: Bayer Foto: Schwarzwälder-Bote

Handball: Gutach/Wolfach verliert trotz einer Leistungssteigerung in Weil / Viele gute Chancen verschenkt

Von Stefan Lauterbach

ESV Weil – SG Gutach/Wolfach 28:26 (16:14). Das war enttäuschend für die Handball-Landesliga-Truppe der SG Gutach/Wolfach. Trotz deutlicher Leistungssteigerung zur Vorwoche reichte es am Ende nicht, den Überraschungserfolg aus dem Hinspiel zu wiederholen.

SG-Trainer Uwe Dieterle musste unter der Woche gleich drei Ausfälle hinnehmen. Neben beiden etatmäßigen Linksaußen Timo Scott und Mike Lehmann musste auch Torhüter Wolfgang Laiblin verletzt absagen. Dafür war Jens Gudelius zurück.

Der ESV war nach dem ersten Aufeinandertreffen gewarnt und begann hochkonzentriert. Ehe die Gäste richtig im Spiel waren, lag Weil mit 5:1 in Front. Die Abwehr der SG brauchte einige Minuten, um sich auf die starken Rückraumschützen der Grenzstädter einzustellen. Zudem verschaffte Kreisläufer Marco Bödeker sich und seinem Rückraum immer wieder große Lücken.

Der Angriff der SG tat sich in der Startphase schwer, sich gegen die gut stehenden Hausherren durchzusetzen. Trotzdem biss sich das Dieterle-Team immer besser in die Partie hinein und fand zu alter Kampfstärke zurück. Nach 20 Minuten war der Anschluss zum 11:10 durch Tobias Aberle per Tempogegenstoß wieder hergestellt.

Immer wenn die SG jedoch am Drücker war, ließ sie sich zu überhasteten Aktionen hinreißen und scheiterte allzu oft an den eigenen Nerven. Statt das Momentum der Aufholjagd zu nutzen, musste Gutach/Wolfach die Gastgeber wieder ziehen lassen. Weil blieb immer einen oder zwei Treffer in Front. Symptomatisch verlief auch die Schlussphase der ersten Halbzeit. Statt die guten Chancen zum Ausgleich zu nutzen, scheiterte die SG zweimal und musste mit 14:16 Rückstand in die Kabine.

Ähnlich ging es im zweiten Durchgang weiter. Wieder erwischten die Hausherren den besseren Start und verdoppelten den Vorsprung auf 21:17. Die Gäste mussten sich immer wieder mühevoll herankämpfen. Nach 41 Minuten war der Anschluss erneut hergestellt. Statt aber Kapital aus dem 22:21 zu schlagen und die aufkeimende Unsicherheit der Weiler zu nutzen, verschenkte die SG erneut zwei Angriffe in Folge und geriet wieder mit 24:21 ins Hintertreffen.

Es folgte eine hektische Schlussphase, in der sich beide Seiten immer wieder gegenseitig oder an den Unparteiischen aufrieben. Die beiden "Schiris" hatten ebenfalls keinen guten Tag erwischt und machten es beiden Mannschaften durch eine fehlende klare Linie nicht leicht, ein gesundes Maß an Härte zu finden. Da dies aber beide Teams beeinträchtigte, liegt die Schuld für die Niederlage am Ende ganz allein bei der SG Gutach/Wolfach selbst.

Auch nach dem 26:24 in der 50. Minute hatten die Gäste aus einer guten Abwehr heraus immer wieder die Chancen auf den Ausgleich. Aber die Tore wollten am Ende einfach nicht mehr fallen. So überstand der ESV Weil auch die letzte Drangphase der SG Gutach/Wolfach und behielt selbst die Nerven. Statt noch einmal in Bedrängnis zu geraten, erhöhte Weil auf 28:24.

Selbst danach hatte die SG noch die Gelegenheit, mehr als 28:26-Ergebniskosmetik zu betreiben. Aber auch die letzten Sekunden blieb die Wurfausbeute mangelhaft, sodass die Hausherren am Ende knapp aber verdient die Punkte in eigener Halle behielten.

ESV Weil: Krauth, Förster, R. Dinse 8/6, Röschard, Ruland 1, Bödeker 5, Knössel, J. Dinse 2, Baur, Ludwig 4, Kaufmann 3, D. Dinse, Schamberger 3/1, Besemann 2.

SG Gutach-Wolfach: Baumann, Heinkele; Staiger 1, Aberle ("Schüssele") 4, Lauterbach, Moosmann 2, Gudelius 3, Brohammer, Schmid 7/2, Pranic, Aberle ("Staigerbauer") 5, Haas 4/1.