Zu einem schweren Unfall mit tödlichem Ausgang ist es unter anderem Anfang Mai auf der B 3 bei Ringsheim gekommen. Ein 45-Jähriger starb nach einem Frontalzusammenstoß. Archivfoto. Foto: Künstle

8959 Unfälle haben sich im ersten Halbjahr 2017 im Bereich des Polizeipräsidiums Offenburg ereignet.

Ortenau - 8959 Verkehrsunfälle haben sich im ersten Halbjahr im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Offenburg ereignet. Besonders deutlich ist der Anstieg der tödlich Verunglückten von 13 auf 19 im Vergleich zum Vorjahr – ein Plus von 46,2 Prozent.

Dieser Anstieg liegt zwar im Landestrend, wie die am Dienstag von Innenminister Thomas Strobl (CDU) vorgestellte Verkehrsunfallbilanz zum ersten Halbjahr 2017 zeigt – allerdings fällt er im Bereich des Offenburger Präsidiums deutlich höher aus: In ganz Baden-Württemberg nahm die Zahl der Verkehrstoten gegenüber dem Vorjahr um 15,7 Prozent zu – von 191 auf 221.

Um das von Strobl anvisierte "ambitionierte Ziel", dass kein Mensch im Straßenverkehr verletzt oder getötet werden soll, zu erreichen, scheint es also noch ein weiter Weg. Auch wenn der Minister darauf verwies, dass es in den vergangenen zehn Jahren gelungen sei, die Zahl der Verkehrstoten um mehr als 40 Prozent zu senken. "Gerade bei den Motorradfahrern mussten wir im ersten Halbjahr aber leider einen signifikanten Unfallanstieg verzeichnen", so der Minister.

Der negative Trend in der Halbjahresbilanz werde vor allem bei dieser Gruppe deutlich. "Während 31 Motorradfahrer im ersten Halbjahr 2016 ihr Leben im Straßenverkehr verloren haben, waren es 2017 bereits 58 – das bedeutet einen Anstieg um 87,1 Prozent", so Strobl. Jeder vierte Verkehrstote sei ein Motorradfahrer, und mehr als die Hälfte der Unfälle sei selbst verursacht worden. "Motorradfahrer sollten sich vor jeder Fahrt bewusst machen, wie gefährlich Motorradfahren ist, um unnötige Risiken zu meiden", mahnte der Minister.

Auch im Zuständigkeitsbereich des Offenburger Präsidiums, zu dem neben dem Ortenaukreis auch der Landkreis Rastatt und der Stadtkreis Baden-Baden gehören, sind es auffällig viele Biker, die tödlich verunglückten: Von den 19 Verkehrstoten des ersten Halbjahrs waren sieben Motorradfahrer, wie das Präsidium mitteilt. Und auch hier gibt es einen ähnlich signifikanten Anstieg zu verzeichnen wie im Land: Im Vorjahr waren noch vier Biker bei Unfällen ums Leben gekommen.

Insgesamt wurden im Offenburger Präsidiumsbereich im ersten Halbjahr bei 8959 Verkehrsunfällen (plus 4,3 Prozent) 1322 Menschen leicht (plus 0,2 Prozent) und 341 Personen schwer (plus 3 Prozent) verletzt. In den ersten sechs Monaten des Vorjahrs waren bei 8588 Verkehrsunfällen 1319 Menschen leicht und 331 schwer verletzt worden. Landesweit wurden 2017 bisher bei 155 577 Verkehrsunfällen (plus 1,9 Prozent) 18 531 Menschen leicht (plus 2,4 Prozent) und 4066 schwer (minus 2,4 Prozent) verletzt. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2016 waren bei 152 733 Verkehrsunfällen 18 091 Personen leicht und 4162 schwer verletzt worden.