So sieht es aus, wenn Druck abfällt: Die Hofweierer Spieler (von links) Henning Einloth und Timo Häß bejubeln mit Michael Gengenbacher vom Trainerteam und Pysiotherapeutin Daniela Hesse den Auswärtssieg in Willstätt. Foto: Wendling

Oberliga BW: Der HGW Hofweier entscheidet das Ortenau-Derby beim TV Willstätt für sich

TV Willstätt – HGW Hofweier 28:32 (11:15). Aufgrund einer glänzenden Vorstellung haben sich die Gäste vor mehr als 1000 Zuschauern im Ortenau-Derby am Ende über zwei unerwartete Punkte freuen dürfen.

(ps). Der HGW war, auch wenn es simpel klingt, schlichtweg besser – als Mannschaft, aber überraschend auch in der Mehrzahl der individuellen Qualität. Beeindruckend waren zudem die geringe Fehlerquote und die hohe Effizienz beim Abschluss, allen voran von David Monschein. Und auch die Spieler des Abends waren aufseiten der Gäste zu finden. HGW-Keeper Patrick Herrmann stellte beide Torhüter der Gastgeber in den Schatten, er hielt vor allem in der ersten Spielhälfte seinen Vorderleuten den Rücken frei.

Dadurch war es möglich, die Anfangsphase unbeschadet zu überstehen und in der Folge der Partie den eigenen grün-weißen Stempel aufzudrücken. Auch Luca Barbon (zwölf Treffer) überzeugte, ob aus dem Spiel heraus oder vom Siebenmeterstrich. Aber diese Leistung über 60 Minuten war auch deshalb möglich, weil Hofweiers Neuzugang Marko Bures nicht nur den Platz von Barbon in der Defensive übernahm, sondern im weiteren Verlauf mit seinen sechs Treffern die Aufmerksamkeit der Willstätter Abwehrhünen auf sich zog.

Die ersten Minuten verliefen aus HGW-Sicht nicht zufriedenstellend, angesichts der großen Kulisse mussten sich die Akteure wohl erst einmal sammeln. Hofweiers Trainer Michael Bohn sagte später: "Nur Patrick Herrmann war es zu verdanken, dass wir nicht mit fünf Toren in Rückstand gerieten, sondern selbst mit 3:2 in Führung gehen konnten." In der neunten Minute musste Roman Einloth verletzt vom Feld, der HGW war fortan ohne Linkshänder. Doch Tim Stocker netzte gleich beim ersten Versuch von Rechtsaußen ein. In der 17. Minute die nächste Hiobsbotschaft für die Gäste: Timo Häß verhakte sich mit einem Abwehrspieler und musste ebenfalls passen. Doch die Gäste ließen sich auch davon nicht abbringen. Über 6:10 und 9:14 gelang dem HGW eine verdiente 15:11-Pausenführung.

Die Hausherren kamen mit dem Willen aus der Kabine, die Partie zu drehen. Doch Henning Einloth, David Monschein und Marko Bures, die drei Treffer in dieser Phase erzielten, hielten Willstätt auf Distanz. Und die Defensive mit Lukas Schade warf sich dem Ansturm der Gastgeber entgegen. Auch Einloth und Häß konnten in der Folge wieder mitwirken und der HGW kontrollierte die Begegnung bis zur 48. Minute. Dann gelang sechs Minuten lang kein Treffer, Willstätt verkürzte von 22:26 auf 25:26. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Ein Lattenknaller von Skusa, jeweils einmal Treffer von Barbon, Einloth und Häß, und Hofweier hatte beim 26:29, drei Minuten vor dem Ende, den Sieg vor Augen. Der Versuch der Gastgeber mit der Brechstange schlug fehl, Hofweier nutzte das und brachte unter dem Jubelsturm der HGW-Fans den Auswärtssieg nach Hause. Nach dem Schlusspfiff tanzten die Hofweierer Akteure. Die Gäste hatten die Hanauerlandhalle eingenommen.

TV Willstätt: Zölle, Djuricin; Groß, Dodig 1, Halmagyi, Eskeric 13/6, Skusa 11, Schlampp 1, Knezovic, Krzystof 1, Hoyer 1, Jankowski.

HGW Hofweier: Herrmann, Roche; Groh, Stocker 2, Gambert, Einloth 1, Barbon 12/3, Schnak 1, Monschein 5, Schade 1, See, Bures 6, Einloth 3, Häß 1.