Harte, aber keine unfairen Zweikämpfe erwarten die Altenheimer (rechts mit Jonathan Fischer) auch morgen im Derby gegen Schutterwald. Archivfoto: Wendling Foto: Schwarzwälder-Bote

Südbadenliga: Spannung vor Derby zwischen Altenheim und Schutterwald / HTV will Ruder rumreißen

(tom). HSG Konstanz II – TV Herbolzheim (Samstag, 17.30 Uhr). Der Baum brennt zwar noch nicht beim TV Herbolzheim, doch nach 1:9 Punkten in Serie und dem Sturz auf Tabellenplatz elf (5:11 Punkte) werden die Sorgenfalten bei den Verantwortlichen immer tiefer.

Das Tabellenende zieht die Breisgauer allmählich wie ein gefährlicher Strudel an. Vor der morgigen schweren Auswärtsfahrt an den Bodensee muss Trainer Martin Voßler noch mehr schlechte Nachrichten verkraften. Außer Erik Ziehler und Jannick Lehmann fällt mit Niclas Pommeranz (Meniskus) nun der dritte Leistungsträger längerfristig aus. Die Konzentration sollte derzeit in erster Linie der Abwehrarbeit gelten, während im Angriff momentan viel, vielleicht zu viel Verantwortung allein, auf den Schultern von Tobias Kaiser lastet. Ruhe zu bewahren fällt nicht leicht, zumal der TVH mit der Konstanzer Bundesliga-Reserve (Platz vier/10:2) einen Topgegner vor der Brust hat. Die von Gabor Soos betreute Mannschaft erweist sich aufgrund des großen Personalreservoirs aus zweiter Mannschaft, aber auch nicht eingesetzten Akteuren der ersten Mannschaft sowie der A-Jugend-Bundesliga als kaum vorauszuberechnen. Die Stärken der Konstanzer liegen in einem technisch hochwertigen Handball, der zumeist in Konterangriffen von atemberaubendem Tempo mündet. Vor Wochenfrist musste das der Dritte Sinzheim bei der entmutigenden 16:25-Heimpleite neidlos anerkennen. Herbolzheim, das am Rande der handfesten Krise wandelt, ist haushoher Außenseiter am Bodensee.

(büh). HTV Meißenheim – TuS Steißlingen (Samstag, 20 Uhr). Trainer Nico Baumann erinnert sich nur ungern an das Spiel bei der HGW Hofweier, das seine Mannschaft deutlich mit 17:33 verlor. "Wir hatten uns durchaus etwas ausgerechnet, hatten dann allerdings zu keiner Zeit wirklich eine Chance, etwas zu holen", sagt Baumann und fügt an: "Wir hatten im Vorfeld nicht schlecht trainiert, deshalb verwunderte es mich dann schon, dass wir uns so schlecht präsentierten."

Allerdings richtet sich der Blick des HTV-Trainers trotz vier Niederlagen in Serie nach vorne. Ein doppelter Punktgewinn, weiß der 33-Jährige, wäre unbezahlbar für die Stimmung in der Mannschaft. Vor allem im Angriff will der Übungsleiter in den vergangenen Spielen fehlendes Selbstvertrauen bei seinen Spielern ausgemacht haben. Anstatt selbst abzuschließen, sei der Ball eher zum Mitspieler gepasst worden.

Mit dem TuS Steißlingen kommt ein Gegner, der auch aufgrund von Verletzungspech auf Rang zwölf zurückgefallen ist. Doch zuletzt gab es ein Erfolgserlebnis gegen die SG Kappelwindeck-Steinbach. Steißlingen hat sich damit am HTV vorbei geschoben. Die Truppe von Trainer Erich Merk verfügt laut Baumann mit Fabian Maier und Timo Ströhle über zwei starke Außenspieler. Darüber hinaus lebe Steißlingen von einer guten Deckung und zwei zuverlässigen Torleuten. Personell hat der HTV-Coach keine Probleme.

(tom). TuS Altenheim – TuS Schutterwald (heute, 20.30 Uhr). Auf die Mannschaft von Trainer Michael Schilling (Platz acht/8:8 Punkte) wartet der zuletzt ebenfalls sieglose und punktgleiche Siebte Schutterwald, betreut von Coach Bernd Junker. Schilling erwartet "ein Derby, in dem beide Mannschaften um jeden Zentimeter kämpfen werden". Altenheims Trainer spricht von "einer Begegnung zweier Konkurrenten auf Augenhöhe". Die Altenheimer Hauptaufgabe bestehe darin, "dass wir diese besondere Derbyatmosphäre hundertprozentig annehmen, auch im Kopf vollkommen bereit".

Sein Personaltableau für heute Abend weist noch die eine oder andere Lücke auf. Peter Sutter hat Rückenprobleme. Sein Einsatz ist offen, während Marius Heitz (Oberschenkel) nach langer Verletzungspause die allerletzte Fitness fehlt, aber zumindest im Kader stehen sollte. Nils Schneckenburger ist nicht verletzt, spielte jüngst jedoch unter Form. Für ihn hofft der Coach, "dass er wieder aus seinem Tief herausfindet und selbstbewusster auftritt".

In Schutterwald herrschte nach der Niederlage gegen Waldkirch Realismus vor. Ohne echten Mittelmann hakte der Spielaufbau gewaltig. Im Angriff waren falsche Entscheidungen an der Tagesordnung und "defensiv fehlte das Verhalten, dorthin zu gehen, wo es auch wehtun kann", bemängelte der Trainer offen. Junker muss weiter auf die Langzeitverletzten Tim Heuberger, Fabian Huck, Fabian Schindler und wohl auch weiter Michael Decker verzichten. Dagegen kehrt David Bindner voraussichtlich wieder zwischen die Pfosten zurück.

(ps). SG Waldkirch/Denzlingen – HGW Hofweier (Samstag, 20 Uhr). Beim ungemein starken Aufsteiger steht die Truppe von Ulf Seefeldt vor einer ganz großen Herausforderung. Die Gastgeber stehen mit 12:4-Punkten ganz oben in der Tabelle und haben ihr Leistungspotenzial mit dem Auswärtssieg beim TUS Schutterwald ausdrücklich unterstrichen. Die Gastgeber bestechen mit disziplinierten, ruhigen Spielabläufen, sowie einer konsequenten Abwehrarbeit mit hervorragenden Torleuten. Die Stärken der SG bekamen alle bisherigen Gegner zu spüren.

Seefeldt muss weiterhin auf einige Verletzte verzichten. Manuel Cybulski trainierte diese Woche leicht. Wann er jedoch wieder aktiv eingreifen kann, ist noch nicht absehbar. Die Alternativen sind gering, da sowohl A-Jugend als auch Reserve spielen.

Allerdings kann der HGW ohne jeglichen Druck die Fahrt nach Waldkirch antreten. Mit dem Heimsieg über Meißenheim im Rücken hat man Luft zu den hinteren Rängen geschaffen. Und auch an Selbstbewusstsein dürfte es den Akteuren nicht mangeln.