Die Herbolzheimer Bank um Teammanger Thomas Mutschler (rechts) unterstützt von außen. Foto: Wendling Foto: Schwarzwälder-Bote

Südbadenliga: Meißenheim empfängt Schutterwald zum Derby / Herbolzheim muss nach Hofweier

(büh/tom). HTV Meißenheim – TuS Schutterwald (heute, 20.30 Uhr). Durch die 21:27-Niederlage in Konstanz steht der HTV Meißenheim gehörig unter Zugzwang, gegen den TuS Schutterwald um Trainer Bernd Junker zu gewinnen. Auch gerade weil der TV Herbolzheim durch deren 32:26-Sieg gegen Phönix Sinzheim in der Tabelle am HTV vorbeigezogen ist. Zudem sitzt der TuS Helmlingen durch den 29:22-Erfolg gegen den TuS Altenheim den Meißenheimern im Nacken. Allerdings dürfte für die Mannschaft um Trainer Nico Baumann ein Sieg im Derby nicht einfach werden. "Der TuS Schutterwald hat derzeit einen brutal starken Lauf und hat zuletzt für die ein oder andere Überraschung gesorgt", so der Coach.

Die taktische Marschroute hat er bereits im Kopf. "Wir müssen heute Abend von Anfang an gut auf der Platte stehen. Unsere Abwehr muss funktionieren und mit einem geduldigen Angriffsspiel wollen wir versuchen, Tempogegenstöße von Schutterwald zu verhindern." Zuletzt in Konstanz gelang es dem HTV, lediglich fünf Treffer über die Mitte und die beiden Halbpositionen zu erzielen. Entsprechend appelliert Nico Baumann: "Meine Rückraumspieler sollen sich heute ein Herz nehmen, um so zu einfachen Toren zu kommen." Bei den Gastgebern werden alle Akteure zur Verfügung stehen.

Auf Schutterwälder Seite (Platz 2/27:11 Punkte) herrschte auch nach dem Derbysieg gegen Hofweier das aus den Vorwochen und -monaten gewohnte Bild. Was die Mannschaft trotz eines nahezu beispiellosen Personalengpasses immer wieder aufs Neue an Energie aufbringt, nötigt allen Beteiligten Respekt ab. Trainer Bernd Junker verdeutlicht: "Was unsere Physiotherapeutin leistet, ist Spitzenklasse. Im Training können wir zwar derzeit, bedingt durch Grippe, aber auch Verletzungen, wie so manch anderer Verein nur sehr dosiert arbeiten. Aber wie die Mannschaft sich pusht, trotz Engpasses auf Platz zwei steht, hat sie sich absolut verdient." Junker unterstreicht die mentale Stärke seiner Spieler, "die sich über drei Jahre hinweg kontinuierlich entwickelt und verbessert haben".

Der Gang heute Abend nach Meißenheim (Platz 12/14:22) markiert aus TuS-Sicht den Mittelteil der "Derby-Trilogie", die kommende Woche mit der Partie gegen Elgersweier abgeschlossen wird. Eine bekanntermaßen nicht einfache Aufgabe, zumal Bernd Junker Woche für Woche bangt, "dass irgendwann der Leistungsakku der Jungs schlichtweg einmal leer ist". Der HTV steht mitten im Abstiegskampf, wird mit Krallen und Zähnen in eigener Halle um die Punkte kämpfen. Dennoch steht fest, dass Schutterwald aus der Favoritenrolle nicht herauskommen wird. Zur Bewältigung der Aufgabe kann Junker neben den Langzeitverletzten auch nicht auf Johannes Silberer (Außenbandriss) zurückgreifen. Fabian Schindler, Michael Scheer und Marvin Lehmann sollten dagegen zur Verfügung stehen.

(ps/tom). HGW Hofweier – TV Herbolzheim (Samstag, 19.30 Uhr). Einen ganz starken, mit viel Selbstbewusstsein ausgestatteten und deshalb auch äußerst unangenehmen Gegner empfängt der HGW in eigener Halle. Im Hinspiel sah Hofweier nach der Pause schon wie der sichere Sieger aus. Eine längere Schwächephase führte dann aber doch noch zur knappen Niederlage.

Hofweier-Trainer Ulf Seefeldt kann vor dem Rückspiel wieder mit Manuel Cybulski und Maximilian Schulz planen. Auch Timo Spraul konnte die Woche über neue Kraft tanken. Größere Alternativen und somit auch bessere Voraussetzungen als zuletzt gegen Steißlingen und in Schutterwald. Gerade auch auf die Leistungen der beiden Torhüter Stefan Irslinger und Patrick Herrmann wird es für die Gastgeber ankommen. Mit einem Sieg würde sich Hofweier im Mittelfeld festsetzen.

Wie eng die Verhältnisse in der Südbadenliga beisammen liegen, zeigt ein Vergleich der Kontrahenten Hofweier und Herbolzheim. Der HGW absolvierte bis dato eine Saison mit Höhen und Tiefen, rangiert nach den beiden jüngsten Pleiten auf Rang sieben (18:18 Punkte). Gerade einmal drei Zähler weniger weist, bei allerdings schon einem Spiel mehr, der TV Herbolzheim (Platz 11/15:23) auf. Die Breisgauer haben mehr Tiefen als Höhen erlebt im Saisonverlauf, konnten sich aber mittlerweile wieder berappeln. 7:5 Punkte, darunter die wertvollen Siege gegen Muggensturm und Sinzheim, sind aus sechs Begegnungen 2015 eine ordentliche Bilanz.

Die Rückkehr von Erik Ziehler und Niklas Pommeranz hat sich als wichtige Entlastung für Spielmacher Tobias Kaiser erwiesen. Das veranschaulichte die Partie gegen Sinzheim: Während Kaiser im zweiten Abschnitt lange aus dem Spiel genommen wurde, stießen Ziehler/Pommeranz immer wieder in die sich bietenden Lücken. Der TVH hat also neuen Mut gefasst. Als Favorit reist man zwar nicht nach Hofweier, doch die Grün-Weißen waren während der Vorwochen nicht nur in personeller Hinsicht hin- und hergebeutelt. Warum sollte also nicht auch beim HGW etwas zu holen sein? Eines bleibt allerdings klar, Herbolzheim trägt trotz des Aufwärtstrends den Kopf nicht in den Wolken. Das unterstreicht Pressesprecher Otmar Haag: "Man darf nicht verkennen, dass es für uns immer noch nur darum geht, möglichst viele Punkte zwischen uns und die Abstiegsplätze zu bringen."

(tom). TuS Altenheim – TuS Steißlingen (Samstag, 20 Uhr). Wieder einmal ist der TuS Altenheim ein Opfer seiner Unkonstanz geworden. Nach zuvor überzeugenden Vorstellungen ging die Truppe von Trainer Michael Schilling vergangene Woche beim direkten Kontrahenten Helmlingen baden. Als Folge steckt der TuS als Zehnter (16:22 Punkte) nun mitten im Abstiegskampf. Am Wochenende erwartet man in der heimischen Herbert-Adam-Halle mit Steißlingen (Platz 8/18:18) ein Team, das seine Stärken vor allem daheim ausspielt. Trainer Erich Merk und sein Kader mussten auf eigenem Parkett letztmals Mitte Oktober Punkte lassen, der Gegner hieß damals – TuS Altenheim. Dagegen konnte die Bodensee-Truppe seither lediglich einen Auswärtserfolg landen.

Ein gutes Omen also für den TuS Altenheim? Spieler Marvin Schilling warnt vor voreiligen Schlüssen: "Die nächsten Spiele, ganz gleich, wie der Gegner heißt, werden enorm wichtig für uns. Bei Steißlingen ist zu beachten, dass sie bei jedem Spielstand, selbst in aussichtslosen Situationen, kämpfen bis zum Umfallen. Darauf müssen wir uns einstellen." Gerade über Außen und die Halbpositionen seien die Gäste gefährlich, die zahlreiche zwar kleinere, aber ungemein wendige Akteure in ihren Reihen wissen.

Für Punkte besteht kein Ersatz, das sollte im Altenheimer Kader jedem Einzelnen bewusst sein. Auch wenn sich für die kommende Spielzeit erneut deutliche Veränderungen abzeichnen, soll die Mannschaft diese in der Südbaden-, nicht in der Landesliga vollziehen. "Wir brauchen die Punkte, vor allem die Heimspiele sollten wir daher erfolgreich gestalten", unterstreicht Marvin Schilling. Am Wochenende fehlen werden Peter Sutter (Aufbauphase) und Jonathan Fischer (Handverletzung), während der Einsatz von Nils Schneckenburger (Knieprobleme) sehr fraglich ist.