Nachhaltigkeit wird im Wald seit 300 Jahren beherzigt. Davon könnten sich andere Wirtschaftszweige eine Scheibe abschneiden, wie die Besucher des Waldtags erfuhren. Foto: Henninger-Kusch

300 Jahre nachhaltig: Nicht ernten, was man sät. Strahlender Sonnenschein bietet perfekte Kulisse.

Ortenau - Strahlender Sonnenschein und eine attraktive Kulisse haben am Tag der Deutschen Einheit den perfekten Rahmen für eine rundum gelungene Veranstaltung geliefert: den Ortenauer Waldtag.

Die Waldservice Ortenau eG und die Achertäler Forstbetriebsgemeinschaften hatten sich mit dem Gebiet um den Waldparkplatz St. Ursula und dem Kloster Allerheiligen für einen besonderen Veranstaltungsort entschieden. Mitten hinein in diese Kulisse brachten die Veranstalter gemeinsam mit Berufsgenossenschaft sowie privaten Forst- und Sägebetrieben eine facettenreiche Fach- und Erlebnisschau rund um die Themen Wald und Forstwirtschaft. In der Ortenau habe der Wald eine Bedeutung für die Naherholung, aber auch einen wichti gen Stellenwert in seiner Nutzfunktion, bemerkte Edwin Dreher, Dezernent für den Ländlichen Raum des Ortenaukreises, in seinem Grußwort.

"Wir feiern in diesem Jahr ›300 Jahre Grundsatz der Nachhaltigkeit‹ in der Forstwirtschaft", so Dreher. Dieser Begriff für die Weitsichtigkeit im Handeln sei eine Erfindung der Förster und basiere auf dem Grundprinzip, nie mehr einschzulagen als nachwächst. Was eine Generation sät, erntet erst die nächste – oder übernächste. Die Forderungen des Dezernenten an Nachhaltigkeit führten aber weiter: "Wir müssen Waldwirtschaft ganzheitlich angehen." Es sei wichtig, die Wertschöpfung in der Region zu erhalten, betonte er und bezog Privatwaldbesitzer wie das breite Spektrum der holzverarbeitenden Industrie gleichermaßen mit ein. Die Waldservice Ortenau habe sich in diesem Rahmen zu einem wichtigen Dienstleister entwickelt, würdigte Dreher die Solidargemeinschaft, die aktuell 22 Kommunen, sechs Forstbe triebsgemeinschaften sowie die Interessengemeinschaft WSO vereinigt.

Dass Nachhaltigkeit heutzutage eine weitreichendere Bedeutung hat, spiegelte sich in der Vielfalt des Ortenauer Waldtags wider. Die Veranstaltung zeigte ein aktuelles und zukunftsfähiges Bild der Waldwirtschaft in der Region, beschäftigte sich aber auch mit dem Thema Wald als Lebensraum.

An Stationen mit unterschiedlichen Schwerpunkten standen den Besuchern Experten Rede und Antwort. Die Fachleute gaben zum Beispiel Einblicke in den wirtschaftlichen Wert des Holzes oder informierten bei Schauvorführungen rund um das Thema Arbeitssicherheit im Wald.

Heimische Unternehmen stellten ihre Sägeprodukte und die neuesten Maschinen zur Holzverarbeitung im Wald vor. Beim Thema Holzenergie wurden unterschiedliche Arten der Hackschnitzelgewinnung präsentiert.

Bei Waldführungen erklärte der Revierförster Eigenheiten des heimischen Waldes und zeigte, wie sich einzelne Pflanzen- und Tierarten bestimmen lassen.